Telit: Bessere Zeiten nach Skandal-Jahr 2017?

Marc Rendenbach
30.04.18

Das Jahr 2017 hatte es für Telit Communications (WKN: A0D9SK) in sich: Eine völlig überraschende Negativentwicklung der Finanzzahlen ließ vor allem in Verbindung mit plötzlich aufgetauchten Betrugsvorwürfen gegenüber dem mittlerweile als CEO abgelösten Unternehmensgründer Oozi Cats die Investoren in Scharen aus der Aktie fliehen. Heute legt Telit seine testierten Jahreszahlen vor und wagt einen Ausblick.

Unter dem Strich musste Telit im vergangenen Jahr trotz eines minimal auf 375 Millionen USD gestiegenen Umsatzes einen Nettoverlust von 52,2 Millionen USD schlucken, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Überschuss von 15,5 Millionen USD zu Buche gestanden hatte. Gesunkene Margen, Verzögerungen und Restrukturierungsaufwendungen belasteten das Ergebnis. Im laufenden Jahr stellt das Management wieder eine Entpsannung der Lage in Aussicht. Ein besonderes Augenmerk gilt dem möglichen Verkauf der Automobilsparte.

Guter Auftakt ins Jahr - Cashposition stärker als erwartet

Zumindest der Jahresstart verlief für Telit anscheinend erfreulich. Neu-Boss Yosi Fait erwartet für 2018 wieder stärkere Zahlen:

Mit einem starken ersten Quartal glaube ich, dass das für 2018 geplante zweistellige Wachstum in Verbindung mit der Stabilisierung unserer Bruttomargen und die Kostenoptimierung, die wir implementieren, zu einer besseren finanziellen Performance und zu einer verbesserten Cashflow-Generierung führen sollte. (CEO Yosi Fait)

Robuster als erwartet zeigt sich das Cashpolster Telits mit rund 42 Millionen USD zum Jahresende. Dies sollte eine gewisse Portion Sicherheit auch für die finanzierenden Banken geben, die zuletzt ihre Kreditkriterien in Bezug auf operative Vorgaben lockerten.

Phantasietreiber Spartenverkauf

Ob Telit schon dieses Jahr wieder zur Profitabilität zurückkehren kann, bleibt aber fraglich und dürfte vor allem auch vom verhandelten Verkauf der Automobilsparte abhängen. Frühere Gerüchte klangen hier bereits sehr verheißungsvoll. "Wir prüfen derzeit eine Reihe von Angeboten", heißt es aktuell vom Unternehmen. Tatsächlich könnte eine Veräußerungserlös einen Großteil der gesamten Marktkapitalisierung ausmachen und dementsprechend einen sehr positiven Kurseffekt mit sich bringen.

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