Daimler: Sinkender Stern?
Die Trump-Administration macht ernst und droht ausländischen Autobauern mit Strafzöllen in Höhe von bis zu 25%. Die Devise 'America first, Daimler second' macht Daimler (WKN: 710000) heute mit über -3% zum Tagesverlierer im DAX.
Konkret sollen einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in den USA verkaufte Autos, LKW und Autoteile betroffen sein. Mit einem Marktanteil von knapp 2,5% ist Mercedes von allen europäischen Premium-Herstellern am deutlichsten auf dem US-Markt vertreten und verkaufte im ersten Quartal rund 100.000 Autos aller Marken, was einem Rückgang von 10% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Dilemma: Daimler produziert nur wenige Autos in den Staaten.
Trump nur fair?
Die Ursache der Trump'schen Drohung liegt ironischerweise in der Stärke Amerikas selbst. So exportieren die USA mehr Autos als importiert werden. Handelsminister Willbur Ross äußerte sich dahingehend, dass es Indizien gibt, dass Einfuhren die heimische Autoindustrie in den vergangenen Jahren ausgehöhlt hätten.
Bei einem Blick auf die aktuellen Zölle scheint Trump's Handeln einigermaßen fair. Während die USA auf einzuführende Autos 3% Zoll erheben, sind es bei der –ironischerweise nun laut polternden EU – ganze 10% für Autos aus Nicht-EU-Staaten.
Wachstum schwach – Problemfelder vorhanden
Abgesehen von den neuen Herausforderung im US-Markt hat Daimler mit der LKW-Sparte ein eigenes Problemfeld zu lösen. Während die Autoverkäufe in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 7% wuchsen, ist die anhaltend schwache Profitabilität im Nutzfahrzeug-Sektor das größe Manko.
Derzeit wächst Daimler umsatzseitig rund 3% (1. Quartal 2018: 39,8 Mrd. Euro), während man beim EBIT (-11% auf 3,3 Mrd. Euro) sogar leicht abgab.
Bei all der Zyklik ist Eines klar: Daimler qualifiziert sich sicherlich nicht als langfristig wertstabile Anlage und aufgrund vieler Unwägbarkeiten bleibt es ein Spielball politischer Interessen.
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