Tesla: Börse adé? - Musk: "Taking Tesla private"

Marc Rendenbach
08.08.18

Elon Musk sorgt für "stormy weather in Shortville": Kein Geringerer als der Tesla-CEO und -Founder spricht am Dienstag in einem Tweet davon, den E-Auto-Konzern zu privatisieren - zu einem Kurs von 420 US$ pro Anteilsschein. 

Die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) kennt kein Halten mehr und knallt an der NASDAQ +11% ins Plus. Auffällig: Das Handelsvolumen ist massiv und übertrumpft sogar den Tag nach der Präsentation der Q2-Zahlen. Kurz zuvor war der Einstieg von Saudi-Arabiens Staatsfonds bekannt geworden, wie die Financial Times unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet.

Ob beide Ereignisse in direktem Zusammenhang stehen, ist offiziell noch nicht bestätigt, aber naheliegend. Nach Angaben von Reuters sollen die saudischen Öl-Multis rund 3 bis 5 Prozent der ausstehenden Tesla-Aktien gekauft haben. Klar ist auf jeden Fall: Musk schlägt mit seinen Tweets gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits "grillt" er die Shortseller, andererseits erklärt er Gerüchte um eine immer wieder ins Spiel gebrachte Übernahme von Tesla für beendet. Die Gedankengänge Musks sind vermutlich bereits weitgediehen. Denn der Tesla-Boss spricht im Kontext der 420 US$ pro Tesla-Anteilsschein davon, dass die Finanzierung gesichert sei (siehe Tweet im nächsten Abschnitt) - verzichtet aber auf genauere Ausführungen bezüglich der Rahmenbedingungen. Tesla-Aktionäre indes können aufatmen.

Der Tweet des Anstoßes - bestehende Tesla-Aktionäre können aufatmen

Für aktuelle Tesla-Aktionäre gibt es zwei Möglichkeiten: Aktien behalten für den Fall der Privatisierung. Allerdings sind diese dann ein "Private Equity" Investment und können im Gegensatz zum liquiden Börsenhandel nur schwer bis garnicht verkauft werden. Die andere Möglichkeit besteht darin, für 420 US$ pro Aktie zu verkaufen - sollte sich der versprochene Investor finden.

In einem seiner berühmten Briefe an Mitarbeiter äußert sich der Tesla-Boss gestern noch ausführlicher. Inhaltlich bestätigte er zum Großteil, was er bereits in seinen Tweets niedergeschrieben hatte.

Achja: Eine Rückkehr Teslas an die Börse ist nicht ausgeschlossen.

Musk und die Saudis - die perfekte Zweckgemeinschaft?

Klar ist: Tesla tradet nicht "on fundamentals", sondern ist das Ergebnis einer Phantasiebewertung aufbauend auf horrenden Wachstumsraten, dem Megatrend E-Mobilität und einer Fan Base aus zigtausenden Follower-Boys und Fan-Girls.

Den Saudis wiederum schwimmen wohl ihre Öl-Felle so langsam, aber sicher davon und mit einem Anker-Investment in Tesla will man sich in den Zukunftsmarkt E-Mobility beim absoluten Sektor-Leader einkaufen. Ein paar Milliarden mehr wären für den rund 250 Milliarden Euro schweren Saudi-Staatsfonds wohl verkraftbar - und Elon Musk hätte ein paar (Kapitalmarkt-)Sorgen weniger.

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