Bayer: Glyphosat-Urteil - was wird aus der Aktie?
Das Glyphosat-Urteil schickt die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) auf Talfahrt: Ein US-Gericht verdonnert die Bayer-Tochter Monsanto zu 290 Millionen US-Dollar Entschädigung, weil seine glyphosathaltigen Unkrautvernichter namens Roundup Krebs verursacht haben sollen. Die Aktie des DAX-Konzerns rauscht um -11% abwärts. Mehr als 9 Milliarden Euro Börsenwert werden damit vernichtet.
Selbst für den liquiden Bayer-Konzern ist die Strafsumme über 290 Millionen US-Dollar für einen Einzelfall ein großer Batzen. Erinnerungen werden wach an Volkswagen: Aufgrund tausender bereits laufender und noch zu befürchtender Klagen, wächst nun die Angst vor weiteren Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Der Agrarchemie- und Pharmariese reagierte zunächst nicht. Anleger gehen nun in Deckung.
"Science for a better life"
Mit diesem Slogan wirbt der Bayer-Konzern offiziell. Vor dem Hintergrund der aktuellen Gerichtsentscheidung bekommt die kürzlich geschehene Übernahme des Saatgutriesen Monsanto einen bitteren Beigeschmack.
Denn konkret wurde Monsanto verurteilt, weil es die Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat nach Überzeugung des Gerichts verschleierte. Monsanto hingegen beteuert seine Unschuld.
Das sind die Hintergründe
CropScience avanciert zum immer bedeutenderen Geschäftsbereich im Bayer-Konzern. Im ersten Quartal verzeichnete man Umsätze in Höhe von 2,86 Mrd. Euro (Monsanto war zu diesem Zeitpunkt noch nicht konsolidiert). Nur die traditionelle Pharmaceuticals-Sparte ist noch größer mit 4,08 Mrd. Euro. Mit der Übernahme des Saatgut-Spezialisten Monsanto soll das CropScience-Segment weiter ausgebaut werden.
Neue Klagewelle? - Unsicherheit en masse
Für Analyst Michael Leacock vom Investmenthaus Mainfirst ist das Urteil erst einmal eine Kursbremse. Wegen der Unsicherheiten, die das Urteil mit sich ziehe, dürfte diese lange auf der Aktie lasten. Wir können uns der Meinung nur anschließen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Bayer nach dem Schadensersatzurteil gegen die Konzerntochter Monsanto auf Kaufempfehlung belassen. Das Kursziel liegt weiterhin bei 116 Euro.
Dass Monsanto bereits angekündigt hat, in Berufung zu gehen, ändert erstmal wenig. Wird das Urteil auch in höherer Instanz gegen Bayer abgesegnet, könnte es zu einer Art "Präzedenzfall" werden und die künftige US-Rechtssprechung beeinflussen. Volkswagen beispielsweise muss an betrogene US-Kunden mehr als 20 Mrd. Euro Schadensersatz zahlen.
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