Deutsche Bank: War alles nur ein Zahlenzock? - Profi-Investoren mit vernichtendem Urteil
Das war weniger als erwartet: Die Deutsche Bank wird am Donnerstag in einer neuen Studie vom Research Haus Berenberg von 12 auf 8 Euro herabgestuft. In der Folge sackt die DB-Aktie (WKN: 514000) auf 9,77 Euro (-2%) ab. Damit bekommt Deutschlands größtes Traditionshaus erneut von Analysten auf die Mütze.
Aber nicht nur das: Analysten vermiesen das zuletzt gute Sentiment. Denn am 31. Juli war die DB-Aktie noch auf ein Zwischenhoch bei 11,28 Euro geklettert. Die Zahlen für das erste Halbjahr (u.a. Milliardengewinn) wurden positiv aufgenommen und Insider kauften kräftig ein. Damit schien die Trendwende eingeläutet. Nun herrscht Tristesse. Bei einem Blick auf die Kursziele fragt man sich: Wollen Analysten und Fonds nur billig einsteigen?
Berenberg fällt vernichtendes Urteil - insgesamt sei die Aktie unattraktiv
Berenberg rechnet damit, dass die Deutsche Bank weiterhin keinen Fuß auf den Boden bekommt. Im Gegenteil, es werde der Bank zunehmend der Boden unter den Füßen weggezogen. Denn das Geldhaus verliere Marktanteile in einem vom strukturellen Niedergang geprägten Geschäftszweig (Retail Banking).
Der Experte kappte seine Gewinnprognosen (EPS) für 2018 und 2019 um 81 beziehungsweise 54% (!).
Nach Berechnung von Berenberg dürfte das größte deutsche Geldhaus im Jahr 2020 eine Kapitalrendite (ROTE) von lediglich 3% erwirtschaften, so Analyst Eoin Mullany.
Wir haben die Fakten
Und die sehen wie folgt aus:
2018 will die Deutsche Bank ihre Kosten auf 23 Mrd. Euro senken, eine konkrete Gewinnprognose liegt nicht vor.
To support our return goals, we have introduced adjusted cost targets, including the €23 billion target for 2018. To achieve this goal, we intend to manage down adjusted costs on a sequential basis in the coming quarters.
Die Kosten sollen Quartal für Quartal gesenkt werden. Für 2018 erwartet das Traditionsgeldhaus zudem, dass die Erträge im Vergleich zu 2017 „im Wesentlichen unverändert bleiben“.
Zur Einordnung: 2017 verbuchte die Deutsche Bank Erträge in Höhe von 24,092 Mrd. Euro.
Fazit
Die Deutsche Bank tut sich schwer und scheint in der Ungunst der Analysten gestiegen zu sein. Die Prognosen von Berenberg behaupten in der Grundannahme das Gegenteil vom konzerneigenen Ausblick.
Bei anhaltendem Verkaufsdruck ist durchaus ein Testen des Jahrestiefs bei 9,052 Euro (gleichzeitig Allzeittief) möglich. Bewertungsmäßig - darauf hatten wir bereits desöfteren verwiesen - ist der Titel keineswegs ein Mega-Schnäppchen.
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