ISRA Vision: Hochgejubelt und abgestürzt
ISRA Vision (WKN: 548810) meldete am 14. Dezember Rekordzahlen, die von einem Kursrutsch gefolgt wurden. In der Tat waren die Zahlen sehenswert, aber der Ausblick umso verhaltener und entsprechend zeigten die Kurspfeile um -18% nach unten.
Große Investoren warfen die ISRA-Aktie an diesem Tag aus ihren Depots - und das mit gutem Grund. Der 3D-Optik-Spezialist meldete für das Ende September beendete Geschäftsjahr 2017/18 ein Ergebnis je Aktie (EPS) nach Steuern von 1,06 Euro (16/17: 0,94 Euro). Das entspricht einem Gewinnanstieg von 13%. In der laufenden Periode soll der Gewinn im "niedrig zweistelligen Prozentbereich" weiterwachsen...
Schwaches Gewinnwachstum bremst Aktie
Aus unserer Sicht ist der Kursrutsch nicht übertrieben, denn:
Natürlich war hier an erster Stelle das Gewinnwachstum ausschlaggebend, so dass der Markt keine so hohen Gewinnmultiple mehr für das Unternehmen bereit ist zu zahlen.
Denn welcher Investor zahlt für ein Unternehmen mit einer Gewinnsteigerung für 2018/2019 im "niedrig zweistelligen Prozentbereich in Umsatz und Ertrag" ein KGV jenseits der 56, wie das rückblickend über die Sommermonate der Fall war - und das in einem Markt, aus dem massiv Liquidität fließt, weil andere Anlageklassen attraktiver werden.
Die hohe Profitabilität (EBIT-Marge von 22%) schützt, aber auch hier sind im Falle einer Rezession (Isra hat viele Kunden aus zyklischen Branchen) rasante und drastische Preisentwicklungen denkbar.
Noch am 17. Dezember konstatierten wir:
ISRA bleibt auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. Noch im Sommer war die Bewertung jedoch jenseits von Gut und Böse. Dies wird nun zurecht gerückt. Mittlerweile scheint dem Markt klar geworden zu sein, dass die Gewinn-Multiple von >30 nicht haltbar sind - insbesondere wenn der Barmittelzufluss wegbricht. Letzterer verringerte sich bei ISRA im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 25,6 Millionen Euro, ein Jahr zuvor lag er bei 37,1 Millionen.
Über die ISRA-Aktie wird viel Gutes geschrieben, vielleicht "hoffen" auch einige die Aktie nach oben. Fakt ist, dass Profi-Investoren beim Status Quo nicht bereit sind, so tief in die Tasche zu greifen.
Am 31. Januar wird ISRA seinen Jahresabschluss 2017/2018 veröffentlichen, am 28. Februar folgen die 3-Monatszahlen.
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