Neuer Bitcoin-Krimi um NVIDIA
Die Gewinnentwicklung bei NVIDIA (WKN: 918422) hinkt ohnehin, jetzt belastet ein Kommentar von Mitch Steves, Analyst bei RBC Capital Markets. Seinen Berechnungen zufolge hätte der Hardware-Hersteller deutlich mehr Geld durch den Kryptowährungs-Boom eingenommen wie gedacht. Konkurrent AMD (WKN: 863186) spielt eine entscheidende Rolle.
NVIDIA wird am Donnerstag sein Zahlenwerk für das Abschlussquartal vorlegen. Im Vorfeld hatte NVIDIA bereits die Guidance gekappt. Nun scheint es, rollt eine Lawine an Problemen auf den Erfolgskonzern zu. Kürzlich wurde bekannt, dass der für seine Zukunftsinvestitionen bekannte Vision Fund der japanischen SoftBank Group seinen milliardenschweren Anteil an NVIDIA vollständig aufgelöst hat.
Machte NVIDIA mehr Geld mit Bitcoin wie angegeben?
Diese These vertritt RBC-Analyst Mitch Steves, der eine Branchenanalyse des Kryptomarktes als Beleg für seine Behauptung anführt.
Anstatt der ausgewiesenen 602 Millionen US-Dollar hätte NVIDIA zwischen April 2017 und Juli 2018 vielmehr 1,95 Milliarden US-Dollar an Umsätzen durch Kryptowährungen generiert. Demnach läge der Umsatzanteil von NVIDIA an der in diesem Zeitraum 2,75 Milliarden US-Dollar schweren Kryptobranche bei 75%, der Anteil von AMD bei 25%.
Der rasante Kursanstieg des Bitcoin eröffnete NVIDIA großes Wachstumspotential. Nach Angaben vieler Kryptowährungs-Miner besitzt NVIDIA die besten Grafikprozessoren (GPU), die ein besonders günstiges Verhältnis zwischen der sog. "Hashleistung" im Vergleich zum relativ hohen Energieverbrauch garantieren.
Die Baustellen sind vielfältig
Einerseits setzt der Absturz des Bitcoin der Krypto-Sparte so zu, dass sie keine große Rolle für die Gewinnentwicklung des Unternehmens mehr spielen.
NVIDIAS Grafikkarten kommen nicht nur beim Bitcoin Mining zum Einsatz, sondern erfreuen sich auch bei PC-Videospielern im High End Segment großer Beliebtheit.
Ein neuer Kommentar des renommierten US-Analystenhauses Bernstein Research warnt jedoch auch vor der weiteren Entwicklung im Gaming Segment. So machte Bernstein-Analyst Stacy Rasgon am Montag deutlich, dass der Ende Januar vermeldete, zu erwartende Umsatzeinbruch für das Q4 vielmehr auf eine fundamental schwächere Nachfrage als auf sich verschlechternde makroökonomische Bedingungen in China zurückzuführen sei. Entsprechend stelle sich die Frage nach der "wahren Run-Rate" des Gaming Business.
Betreffend seiner gestrigen Herabstufung des NVIDIA-Papiers auf "Market Perform" äußerte sich Rasgon bei CNBC, dass es schwierig sei, einen Gewinn größer als 7 Dollar pro Aktie über die nächsten Jahre zu erwarten.
Am Donnerstag gibt NVIDIA sein endgültiges Zahlenwerk bekannt.
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