Mologen: Was jetzt?
Der jüngste Kurs-Run der Mologen-Aktie (WKN: A2LQ90) dürfte maßgeblich durch das neue, außerordentlich hohe Kursziel (16,60 Euro) eines Analystenhauses mitgetragen worden sein. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bot sich ein Kurspotential von +578%.
In diesen Tagen dürften einige Zeichner der Mologen-Wandelschuldverschreibungen von ihrem Recht Gebrauch machen und billige Aktien in den Markt werfen. Insgesamt können allein durch die jüngste Wandelanleihe über 1,3 Millionen neue Aktien der Gesellschaft platziert werden. Für die kommenden Handelstage sehen wir hier eher Abwärtspotential als spekulatives Aufwärtspotential.
Mologen-Assets mit Deal-Potential - wichtige Daten frühestens im Sommer
Derzeit läuft die Phase III-Studie namens IMPALA für die Monotherapie von Lefitolimod, der Lead-Wirkstoff von Mologen. Top-Line Daten sind hier jedoch erst frühestens im Sommer zu erwarten.
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass Mologen mit Oncologie in exklusiven Verhandlungen über weltweite Lizenzrechte war. Die Verhandlungen führten jedoch zu keiner Einigung. Mologen stehen somit wieder "alle potenziellen Optionen" offen. Dr. Ignacio Faus, CEO von Mologen, kommentiert:
Da Lefitolimod den wertvollsten Vermögenswert von Mologen darstellt, streben wir an sein ganzes Potenzial auszuschöpfen und seinen vollen Wert zu realisieren. Wir behalten das Upside des Produkts für das Unternehmen und werden nach der Verfügbarkeit der Top-Line Daten von IMPALA eine Kampagne zur Auslizenzierung oder zum Verkauf von Lefitolimod starten.
Für Greater China (u.a. China, Taiwan und Singapur) besteht bereits ein Lizenzvertrag mit Oncologie.
Das Research-Haus Berlin First bescheinigt dem Markt, auf dem Lefitolimod eingesetzt werden könnte, ein Marktpotenzial von bis zu 10 Milliarden US-Dollar.
Mologen verfolgt mit der Entwicklung von Lefitolimod den Ansatz der innovativen Immuntherapien zur Behandlung von Darmkrebs. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Lefitolimod in mehreren Krankheitsfeldern einzusetzen.
Lefitolimod wird beispielweise in Kombination mit Ipilimumab getestet. Die im November präsentierten ersten klinischen Daten aus der Kombinationsstudie mit Ipilimumab bestätigten "das günstige Sicherheitsprofil". Dr. Matthias Baumann, Chefmediziner von Mologen, kommentierte:
Wir freuen uns sehr über die ersten klinischen Daten zu Lefitolimod in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor. Diese klinischen Ergebnisse werden durch weitere präklinische Daten ergänzt, die das Potenzial von Lefitolimod in der Immuno-Onkologie eindrucksvoll unterstreichen. Wir alle wissen, dass Checkpoint-Inhibitoren Unterstützung benötigen, um ihr enormes Potenzial voll auszuschöpfen, und wir haben jetzt noch mehr Grund zu glauben, dass unser TLR9-Agonist Lefitolimod auch in diesem Rahmen eine bedeutende Rolle spielen wird.
So könnte es nach dem "Zwischenzock" weiter gehen
Fakt ist: Das kurzfristige Chartbild suggeriert einen leicht positiven Eindruck. Trotz massivem Verkaufsdruck heute zu Handelsbeginn hält die Unterstützung bei 4,20 Euro. In diesem Bereich wurden am Dienstag die Tageshochs markiert. Allerdings sehen wir hier für die kommenden Handelstage eher Abwärtspotential als spekulatives Aufwärtspotential.
Das Handelsvolumen in der Mologen-Aktie ist nach 1,45 Millionen Euro am Dienstag und mehr als 2,4 Millionen Euro am Mittwoch weiter beachtlich. Heute wurde bereits über eine halbe Million Euro umgesetzt.
In den nächsten Tagen dürften wir ein abflauendes (Kauf)interesse in der Mologen-Aktie erleben. Damit wird das Papier vorerst attraktiver für Leerverkäufer, bevor im Laufe des Jahres dann die Daten und etwaige Lizenzdeals Käufer anlocken sollten.
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