Coupa Software: Vergessen Sie doch mal die FANG(MAN)-Aktien!
Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 waren die sogenannten FANG-Aktien das große Thema im US-Technologiesektor. Gemeint waren damit die Aktien von Facebook, Amazon.com, Netflix und Google, die sich zwischenzeitlich jedoch in Alphabet umfirmierten. Der Begriff FANG wurde dabei in der CNBC-Börsenshow "Mad Money" von James "Jim" Cramer, unter anderen auch von diesem, kreiert.
Da irgendwann jedoch auch die Performance der Aktien von Microsoft, Apple und Nvidia viele Anleger überzeugte, erweiterten manche die FANG-Aktien zu den FANGMAN-Aktien. 2017 war eine Investition in diese Aktien noch kein Fehler, im Laufe des Jahres 2018 dann aber leider zunehmend schon. So wurde wieder einmal die alte Börsenweisheit untermauert, dass das, was an der Börse jeder tut, meistens nicht sonderlich erfolgsversprechend ist.
Oder um es mit Börsenaltmeister André Kostolany zu formulieren: "Was an der Börse jeder weiß, macht mich nicht mehr heiß!". Während also insbesondere die Privatanleger noch voll auf FANG respektive FANGMAN setzten, waren die Profis schon einen Schritt weiter. So spielten diese bereits das Thema ABC, also Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz), Big Data sowie die Cloud. Wobei letztere besonders die Konzepte Software-as-a-Service (SaaS) respektive Platform-as-a-Service (PaaS) meinte und meint.
Salesforce.com, Workday oder Zuora – sagen Ihnen diese Namen etwas?
So habe ich beispielsweise vor einigen Monaten eine Analyse der Workday-Aktie geschrieben, die Sie unter diesem Link finden können. Schauen Sie sich mal an, wie diese Aktie die Korrektur Ende letzten Jahres weg gesteckt hat und wo Sie heute steht. Ja, es sind genau solche Aktien, auf die die Big Boys an den US-Börsen längst setzen. Aber kennen Sie diese neuen Favoriten wie Salesforce.com (okay, nicht mehr ganz so neu!), Workday oder Zuora überhaupt?
Wenn nicht, lassen Sie mich kurz erläutern, was diese Unternehmen machen. Salesforce.com hat quasi das Software-as-a-Service Konzept mit erfunden und gilt heute als ernsthafter Herausforderer von SAP im Bereich der betrieblichen Standardsoftware. Workday bietet Unternehmen die Möglichkeit von Gehaltsabrechnungen über die Cloud an, es handelt sich sozusagen um die moderne Variante des Dauerbrenners Paychex. Zuora dagegen bietet Unternehmen eine Software über die Verwaltung von Abonnements, natürlich ebenfalls via Cloud, an.
Was aber macht Coupa Software?
An dieser Stelle möchte ich Ihnen jedoch eine andere Aktie aus diesem "Universum" vorstellen, nämlich das Papier von Coupa Software (WKN: A2ASF5). Verstehen Sie mich dabei nicht falsch, jede einzelne der genannten Aktien (und noch einige mehr) hätte ebenfalls eine Vorstellung verdient. Aber ich habe mich aus einem guten Grund gegen diese und für Coupa Software entschieden. Dieser Grund ist die Charttechnik, denn Coupa Software könnte schon in Kürze ein charttechnisches Kaufsignal generieren.
Bevor ich aber zum Chart komme, möchte ich erst einmal kurz erläutern, was Coupa Software eigentlich macht? Nun, es handelt sich um ein – im Jahr 2006 im kalifornischen San Mateo gegründetes – Unternehmen, das anderen Unternehmen eine Softwarelösung (via Cloud, SaaS) zur Kontrolle ihrer Ausgaben anbietet. Die Softwareplattform besteht dabei aus Beschaffungs- Fakturierungs- sowie Kostenverwaltungsmodulen, so dass alle Ausgaben erfasst quasi maschinell erfasst werden.
In der Folge können die Kunden von Coupa Software somit genau analysieren, wo Kostenfallen lauern und so ihre Beschaffung, ihre Bestandsverwaltung, ihre Lieferantenverwaltung sowie ihre Vertragsverwaltung optimieren. Dabei ist Coupa Software immerhin so erfolgreich, dass die Anleger an der Börse der Gesellschaft einen Börsenwert in Höhe von ca. 5,7 Mrd. US-Dollar zugestehen.
Erreichung des Break-even bis 2020 problemlos möglich
Im Geschäftsjahr 2017 (das per 31. Januar 2018 endete!) erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von knapp 187 Mio. US-Dollar (+39,6%) bei einem Nettoverlust in Höhe von ca. -43,8 Mio. US-Dollar. Auf Basis der bisher vorliegenden Daten für 2018 dürfte die Gesellschaft ihren Jahresumsatz weiter, um ca. +38% auf knapp unter 260 Mio. US-Dollar gesteigert haben. Leider dürfte jedoch weiterhin ein Nettoverlust von round-about -50 Mio. US-Dollar dabei angefallen sein und ausgewiesen werden.
Für 2019e und 2020e ist mit weiteren Umsatzsprüngen auf ca. 354 Mio. US-Dollar sowie ca. 478 Mio. US-Dollar zu rechnen. Der Nettoverlust sollte sich dabei jedoch dann sukzessive reduzieren und 2019e bei nur noch -20,0 bis -30,0 Mio. US-Dollar liegen. Wenn es sehr gut läuft, wäre dann 2020e durchaus schon die Erreichung des Break-even möglich. Angesichts der relativ geringen Verschuldung sowie der hohen liquiden Mittel von deutlich über 400 Mio. US-Dollar braucht es bis dahin, selbst wenn es ein Jahr länger dauern sollte, wohl keine Kapitalerhöhung mehr.
Durchaus hohe Bewertung, aber Qualität hat ihren Preis
Auf Basis der bis dato vorliegenden Zahlen bzw. meiner Umsatz- und Gewinnschätzungen bis 2020e, weist die Aktie derzeit ein KUV 2019e von ca. 16 sowie ein KUV 2020e von ca. 12 auf. Ein KGV gibt es noch nicht bzw. wäre für 2020e natürlich aufgrund der Erreichung des Break-even exorbitant hoch. Aber schon anhand der errechneten KUVs ergibt sich ja zweifellos, dass die Bewertung der Aktie sehr hoch ist.
Auf der anderen Seite erkennt man jedoch auch, wie schnell Coupa Software – dank der extrem starken Wachstumsraten – in diese hohe Bewertung hineinwachsen dürfte. Daher müssen Sie als Anleger für sich entscheiden, ob Sie die Risiken, die eine solch hohe Bewertung mit sich bringt, eingehen möchten oder eben nicht. Wenn nicht. Das muss ich jedoch so hart formulieren, sind sie eventuell im US-Technologiesektor nicht richtig aufgehoben. Denn leider sind die Bewertungen dort inzwischen reihenweise sehr hoch, was sicherlich ein Problem darstellt.
Fazit: Charttechnisch vor Kaufsignal, die Aktie hat noch viel Platz nach oben!
Mein Fazit könnte Sie somit durchaus ein wenig überraschen. Denn ich glaube, dass die Softwarelösungen von Coupa Software in Zukunft noch eine viel weitere Verbreitung finden werden, so dass das Umsatz- und später auch Gewinnwachstum auf Jahre hinaus exorbitant hoch bleiben wird. So kann ich mir auf Sicht der kommenden fünf Jahre ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über +30% p.a. problemlos vorstellen.
Mit solchen Wachstumsraten im Rücken ist jedoch auch ein KUV von bis zu 20 nicht unrealistisch. Wendet man dies auf meine Umsatzschätzungen für 2020e an, so müsste der Börsenwert bis dahin auf über 9,5 Mrd. US-Dollar zulegen. Zur Erinnerung: Aktuell liegt dieser noch bei rund 5,7 Mrd. US-Dollar, die Aktie hätte also auf Sicht von ca. 12 Monaten ein Kurspotenzial von ca. +66,7%, womit sich ein Kursziel in Höhe von bis zu 160,00 US-Dollar ergeben würde.
Um eine solche Kursrally möglichst zügig initiieren zu können, ist jedoch erst einmal ein charttechnischer Ausbruch zur Generierung eines Kaufsignals nötig. Um dies zu schaffen, müsste die Aktie daher zügig über die Marken von 97,00/98,00 sowie anschließend noch die runde 100,00 US-Dollar Marke ansteigen. Gelingt dies, winkt kurzfristig schon ein erstes Kursziel im Bereich zwischen 120,00 und 125,00 US-Dollar. Schauen wir mal, ob es zu diesem Kaufsignal kommt – und springen dann auf den fahrenden Zug auf!
Bessere Aktien für Ihr Depot
Ob kurzfristiges Trading oder langfristiges Investment: Mit unserem kostenlosen Live Chat finden Sie täglich bessere Aktien für Ihr Depot. Hier kostenlos registrieren!