BMW, Daimler & Volkswagen: Buy on bad news?

Marc Rendenbach
06.05.19

Die Aktien von Daimler (WKN: 710000), Volkswagen (WKN: 766403) und BMW (WKN: 519000) sind am Montag die großen Verlierer. US-Präsident Donald Trump sorgt mit einer überraschenden Ankündigung für Bewegung am Finanzmarkt. Er plant, die Zölle für chinesische Waren noch in dieser Woche zu erhöhen. China erwägt den Abbruch der Handelsgespräche.

Das erste Quartal stand bei Volkswagen unter dem Eindruck neuer Produktvorstellungen. Der neue Jetta feierte Weltpremiere und VW stellte die Studie zum ersten rein elektrisch angetriebenen Fahrzeug des Konzerns, dem Audi e-tron, vor. Heute ist die VW-Aktie etwas überraschend mit der größte Verlierer auf dem Börsenparkett, das Papier handelt bei einem Minus von -4,01% bei 153,86 Euro.

Kurswechsel von twitterndem Trump - China erwägt Abbruch der Gespräche

Der gestrigen Ankündigung von Trump zufolge, würden ab kommendem Freitag die Zölle erhöht.

Konkret erwägt Trump, die Sonderzölle auf Wareneinfuhren aus China von 10% auf 25% anzuheben. Trump hatte vor knapp einem Jahr Importe bestimmter chinesischer Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von 10% belegt - und zugleich eine mögliche Erhöhung auf 25% für Januar in Aussicht gestellt. Für bestimmte Kategorien wie High-Tech-Waren liegt die Abgabenhöhe bereits bei 25%.

Die Börsen Futures der Wall Street reagieren am Montag negativ. Der Dow Jones liegt zur Stunde mit knapp -1,92% hinten, der Nasdaq mit -2,27% gegenüber den Schlusskursen von Freitagabend.

Autoaktien: Buy on bad news?

Bei VW lagen in den ersten drei Monaten 2019 die Verkaufszahlen für Nordamerika von PKWs und leichten Nutzfahrzeugen (bis 8,35t) über dem Vorjahr (+9,9%). Der Tiguan ist vor dem Jetta inzwischen das beliebteste VW-Mobil auf dem Kontinent.

Mit dem neuen Zwischenbericht vom 2. Mai für das erste Quartal geht hervor, dass VW zwischen Januar und März weltweit ein Absatzplus von 6,1% erzielte. Der Konzern setzte 2,77 Millionen Autos ab. 2018 waren es insgesamt 10,9 Millionen Fahrzeuge.

Beim Umsatz stand ein Zuwachs von 3,6% auf 58,2 Milliarden Euro. Das Quartalsergebnis lag mit 4,2 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahr.

Neuester Bestandteil der "SUV-Offensive" von VW: Der Touareg. Quelle: Volkswagen AG

"Die starke operative Performance" erlaubte es der Ratingagentur Moodys im März ihr Kreditrating für VW auf stabil anzuheben.

Die VW-Aktie entwickelte sich mit dem Gesamtmarkt zuletzt sehr positiv. Eine kurze Verschnaufpause sollte das Papier nicht aus dem Tritt bringen, zumal die großen Risiken mit dem Dieselskandal in der Vergangenheit zu liegen scheinen.

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