Voltabox: Aufwärtsbewegung endet mit großem Knall
Voltabox (WKN: A2E4LE) informiert aktuell, dass es dazu angehalten ist, das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2017 zu korrigieren. Im Gesamten wurde der Nettogewinn im betroffenen Geschäftsbericht um mindestens 14,1 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen. Für 2017 weist die Voltabox AG einen Jahresüberschuss von 9,69 Millionen Euro aus.
Die Meldung sorgt für so viel Negativ-Schwung, dass die Aktie in der Spitze um -24,11% verliert: von 15,18 auf 11,52 Euro. Das Voltabox-Papier performte nach dem starken Anstieg im März weiter gut mit vielversprechenden Gewinntagen. Jetzt ist es vorbei mit der Kursrallye, bei der SD-Leser mit dem März-Highflyer nach frühzeitigem Tipp starke Prozente erzielten.
Voltabox kassiert Millionen an Gewinnen ein ...
In insgesamt 9 Punkten bemängelt die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) den Konzernabschluss von Voltabox für das Geschäftsjahr 2017. Es geht um detaillierte Rechnungslegungsvorschriften, die Voltabox offenbar nicht erfüllt hat.
Die größte Bereinigung des Konzernergebnisses um 9,9 Millionen Euro geht auf einen Tansaktionsposten mit der Muttergesellschaft paragon GmbH & Co. KGaA zurück.
Insgesamt wurde der Konzerngewinn 2017 um mindestens 14,1 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen. Demnach müsste Voltabox nach einem Jahresüberschuss in Höhe von 9,7 Millionen Euro in die Verlustzone rutschen.
Seitens der DPR wird zudem beanstandet, dass nur eine Tochtergesellschaft von Voltabox mit mehr als 10% zum Konzernumsatz beiträgt, entgegen zweier Unternehmen mit jeweils über 10% Anteil, wie von Voltabox im Geschäftsbericht 2017 behauptet. Dieser Umstand gibt allerdings weniger Anlass zur Sorge.
Die Wirtschaftsprüfer hatten den Geschäftsbericht 2017 von Voltabox ursprünglich mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
... doch die Auftragsbücher sind weiter voll
Am 1. April hatte Voltabox seine Prognose für das laufende Jahr abgegeben. Der Konzernumsatz für 2019 wird zwischen 105 bis 115 Millionen Euro erwartet, bei einer EBIT-Marge in der Größenordnung von 8 bis 9%. Das kumulierte Auftragsvolumen für die nächsten fünf Jahre liegt bei über 1 Milliarde Euro.
Mit einem Knall endet die Aufwärtsbewegung
Wir gehen mit der heutigen Nachricht davon aus, dass die kurzfristige Aufwärtsbewegung gestoppt ist. Die gestiegene Unsicherheit lastet auf der Aktie. Die Meldung sorgt für so viel negative Dynamik, dass Investoren zunächst mal zurückhaltend agieren dürften. Das Managament muss jetzt dringend die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung erfüllen. Gelingt das, kann es auch schnell wieder aufwärts gehen.