Lynas: Wenn China Ernst macht, freuen sich die Zocker!
Bekanntlich befinden sich die USA unter ihrem Präsidenten Donald Trump und China unter Präsident Xi Jinping bereits seit einiger Zeit auf Konfrontationskurs, was die Aktie der australischen Lynas (WKN: 871899) heute um mehr als +15% steigen ließ. Denn Trump persönlich goss im Rahmen seines Japan-Besuchs noch einmal neues Öl ins ohnehin bereits lodernde Feuer. Denn laut ihm wolle China einen Deal zur Lösung des Handelsstreits, er aber sei dazu noch nicht bereit.
Vielmehr deutete er sogar an, dass die Strafzölle, die beim Import chinesischer Waren in die USA fällig werden, schon bald weiter angehoben werden könnten. Die Anleger an der Börse nahmen solche Äußerungen natürlich mit Bauchschmerzen zur Kenntnis. Denn eigentlich hatten sie ja schon ein baldiges Ende des Handelskrieges erwartet und auch eingepreist, so dass die in den vergangenen Tagen gesehenen Kursverluste erklärbar erscheinen. Doch was hat das mit Lynas zu tun?
Nun, die Chinesen, die ja lange ruhig geblieben waren, beginnen nun so langsam sich zu wehren. Ein Druckmittel der chinesischen Regierung ist dabei der Export von Rohstoffen, konkret der sogenannten Seltenen Erden. Denn China steht inzwischen für nahezu 40% der Weltproduktion dieser sehr besonderen Rohstoffe, die für die Technologiebranche absolut unverzichtbar sind. So wird heute kein Smartphone mehr gebaut, ohne dass dort Seltene Erden verwendet werden.
Chinas Drohung lässt Aktienkurse explodieren!
Doch auch hier haben die Anleger an der Börse natürlich genau zugehört. Sollte China nämlich tatsächlich den Export von Seltenen Erden erschweren oder sogar komplett einstellen, wird es kritisch. Dann nämlich müsste sich die Technologiebranche nach anderen Zulieferern umsehen. Somit würde eine gleichbleibende Nachfrage auf ein deutlich eingeschränktes Angebot treffen, was wiederum die Preise explodieren lassen würde. Kein Wunder also, dass sich Anleger nach Aktien von Unternehmen, die Seltene Erden produzieren, umschauen und bei diesen beherzt zugreifen.
Da jedoch auch hier wieder ein eher begrenztes Angebot auf eine plötzlich erhöhte Nachfrage (nach diesen Aktien) trifft, gehen diese heute durch die Decke. Eines der führenden Unternehmen der Branche ist dabei die australische Lynas, was auch den heutigen Kurssprung erklärt. Beim letzten Boom der Branche notierte die Aktie dennoch rund 10x so hoch wie heute, was zeigt, dass da noch immer deutlich mehr Platz nach oben vorhanden sein dürfte. Wer daher an einen weiter eskalierenden Handelskonflikt glaubt und darauf "zocken" möchte, sollte sich diese Aktie mal näher anschauen!