General Electric: Larry Culp setzt seine Rettungsmission fort
Wie gestern Abend bekannt wurde, hat der angeschlagene US-Großkonzern General Electric (GE) (WKN: 851144) Teile seines Solar-Business an den weltweit größten Vermögensverwalter BlackRock veräußert. So werde ein Fonds von BlackRock nach Abschluss des Deals 80% der Anteile an Distributed Solar Development halten, einer neuen – aus GE Solar heraus gegründeten – Firma. Finanzielle Details zu diesem Deal wurden dabei leider nicht genannt.
Mit dem Verkauf von Teilen des Solargeschäfts setzt der neue CEO Larry Culp seine Mission der Rettung des Konzerns weiter fort. In einem ersten Schritt hat er dabei die drei Geschäftsfelder Aviation (Luftfahrt) sowie Gas- und Windkraft (Gas Power, Wind Energy) als zukunftsträchtige Märkte für das Unternehmen definiert. Auf diese drei Geschäftsfelder möchte er sich daher konzentrieren und alles andere als, quasi überflüssigen, Ballast abwerfen.
Dies gilt natürlich ganz besonders für die beiden Geschäftsbereiche Eisenbahn (Lokomotiven) sowie das Ölgeschäft, das in Zeiten des Hypes um den Klimawandel ohnehin sehr kritisch beäugt wird. In diesem Zusammenhang ist somit wohl auch der begonnene Ausstieg aus dem Solargeschäft zu sehen. Dabei kann man diesen Ausstieg durchaus mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten.
Alles in allem wohl ein ganz guter Deal...
Denn aktuell boomt der Markt für Solarenergie wieder einmal, so dass das Timing zum Ausstieg durchaus gut gewählt scheint. Zumal sich dieser Markt in der Vergangenheit als sehr zyklisch erwiesen hat, wie man ja auch am Auf- und Abstieg der Solarbranche in Deutschland (zeitweise war der TecDAX ja ein SolarDAX, heute ist davon nicht mehr viel übrig geblieben!) sehen kann. Wohl auch aus diesem Grund hat man sich bei General Electric letzten Endes dazu entschieden aus dem Solargeschäft weitestgehend auszusteigen.
Um jedoch zumindest noch ein wenig vom derzeitigen Boom der Solarbranche profitieren zu können, hat man aber noch keinen vollständigen Ausstieg vollzogen. So wurden in die Distributed Solar Development ja nur Teile von GE Solar ausgegliedert und selbst diese Company nur zu 80% an BlackRock veräußert. Je nach Geschäftsverlauf könnte ich mir jedoch früher oder später durchaus eine vollständige Trennung von der Distributed Solar Development sowie letzten Endes sogar von GE Solar vorstellen.
Aus meiner Sicht befindet sich CEO Larry Culp, der ja ohnehin als erfahrener Sanierungsexperte gilt, damit auf dem absolut richtigen Weg. Zwar mögen einige solche Veräußerungen von Unternehmensteilen als den Verkauf des Tafelsilbers ansehen und dementsprechend kritisieren. Er tut damit jedoch letztlich nur das, was seine Amtsvorgänger, insbesondere der langjährige CEO Jeffrey Immelt, längst hätten tun müssen. Nur so hat General Electric überhaupt die Chance zu überleben und somit auf ein Comeback.