Villeroy & Boch: China sorgt für Schwung bei Traditionsmarke
Produkte von Villeroy & Boch kennt hierzulande fast jeder. Die namhafte Traditionsmarke ist mit der Villeroy&Boch-Aktie (WKN: 765723) seit Jahren an der Börse notiert, weist jedoch eine vergleichsweise geringe Bewertung von "nur" knapp 200 Millionen Euro auf. Die Konkurrenz ist groß. Unter anderem konkurriert Villeroy & Boch mit dem Schweizer Sanitärtechnik-Konzern Geberit (WKN: A0MQWG).
Am 18. Juli erwischte es dann auch Villeroy & Boch mit einer Prognoseanpassung. Die Gesellschaft muss ihre Ziele für 2019 zurückstecken und erwartet nun einen leichten Rückgang beim Konzernumsatz auf 825 bis 850 Millionen Euro und beim operativen Ergebnis (EBIT) auf 48 bis 52 Millionen Euro. Bisher ging der Hersteller von Bad-Keramik-Produkten von einer Umsatzsteigerung zwischen 3% bis 5% aus. Beim EBIT sollte ein Gewinnanstieg in gleicher Höhe stehen.
So laufen die Geschäfte
Die Villeroy & Boch AG, die weltweit über Werke verfügt, verkauft seine Waren in aller Herrenländer. Der Konzernumsatz wurde 2018 um 2% auf 853 Millionen Euro gesteigert. Das EBIT wuchs überproportional um 7,6% auf 53,6 Millionen Euro und fiel damit um 3,8 Millionen Euro besser aus wie in 2017.
Während das Segment "Bad und Wellness" einen Umsatz- wie auch EBIT-Anstieg verzeichnet - letzter sogar deutlich überproportional im Vergleich zum Umsatz - fällt die Bilanz für den auf Erlösebene schrumpfenden "Tischkultur"-Bereich verhalten aus. Hier setzt das Unternehmen stärker auf eine Digitalisierung der Absatzkanäle.
China sorgt für Wachstumsdynamik
Europa sorgt weiter für das Gros der Umsatzerlöse im wichtigen Bad-und-Wellness-Bereich mit 454 Millionen Euro, wächst aber nur minimal. In allen anderen Auslandsmärkten zusammen steigerte das Segment den Umsatz um fast 25%. Der chinesische Markt spielt dabei mehr als die Hälfte aller im Ausland erzielten Umsätze ein. 2018 legte die Nachfrage in China um fast ein Drittel zu.
Wer die Anfertigungen von Villeroy & Boch kennt, weiß die hohe Qualität zu schätzen. Design trifft auf Funktionalität, das ist hier definitiv Programm.
Analysten sehen Kurse von über 20 Euro
Die Villeroy&Boch-Aktie ist seit geraumer Zeit auf Talfahrt. Das Papier handelte das letzte Mal Anfang 2018 über der Marke von 20 Euro. Bei Analysten erfährt der Prime-Standard-Titel nicht viel Aufmerksamkeit. Bei denjenigen Researchhäusern, die den Titel covern, steht die Aktie hoch im Kurs. So sieht Quirin Privatbank ein Zielwert von 22 Euro, bei Solventis sind es 18 Euro. Auch wenn die Aktie alte Höchststände wohl nicht unmittelbar zurückerobern kann, so zahlt Villeroy & Boch für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,60 Euro pro Vorzugsaktie und 0,55 Euro pro Stammanteil.