Epigenomics: Auf diese News haben alle gewartet
Diese News dürfte bei Anlegern in der Epigenomics-Aktie (WKN: A11QW5) auf offene Ohren stoßen: Wie der Biotechforscher am Mittwoch nachbörslich mitteilte, legen neue, externe Studienergebnisse nahe, dass "nicht-invasive Screening-Methoden, einschließlich Epi proColon, eine kostengünstige Option sein können, um die offizielle Zielgröße für die US-amerikanische Darmkrebsvorsorge zu erreichen."
Epigenomics sieht das US-Marktpotenzial für seinen Darmkrebs-Früherkennungstest Epi proColon darin, dass eine Diskrepanz zwischen der offiziellen Zielgröße bei Darmkrebs-Screenings in den USA, die 80% beträgt, und der tatsächlichen Screening-Rate von nur etwa 65% besteht. Daraus könnte sich eine Patientengruppe entwickeln, die auf Epigenomics Diagnostikmethoden zurückgreifen könnte.
Neue US-Studie mit vielversprechenden Ergebnissen
Die vom renommierten "Hutchinson Institute for Cancer Outcomes Research" arrangierte Studie erscheint in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "American Health Drug Benefits" und ist hier abrufbar. Das Wissenschaftsmagazin genießt unter Vertretern der Pharmaindustrie und Wissenschaft einen hohen Stellenwert und wird regelmäßig sowie in steigendem Ausmaß als Quelle im wissenschaftlichen Kontext herangezogen.
Das US-Forschungsinstitut resümiert, dass der Anteil der nicht auf CRC (Darmkrebs) gescreenten Personen in Höhe von 35% durch den Einsatz von Screening-Tests deutlich erhöht werden könnte, um die von der U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) festgesetzte prozentuale Zielgröße zur Darmkrebsvorsorge bei der amerikanischen Bevölkerung zu erreichen. An die Stelle von den bisher üblichen Darmspiegelungs-Methoden könnten also nicht-invasive blut- und stuhlbasierte Methoden rücken, die die "CRC-Erkennung unter ähnlichen Kosten auf frühere und heilbarere Krankheitsphasen verlagern." Dr. Scott Ramsey kommentiert die Resultate:
Die Ergebnisse dieser Simulation bestätigen die Bedeutung von blut- und stuhlbasierten Testmethoden für eine Erhöhung der Beteiligung am CRC-Screening und deuten darauf hin, dass mit den drei nicht-invasiven, blut- und stuhlbasierten Testmethoden ähnliche klinische Nachweisraten erreichbar sind. Jüngste Daten deuten darauf hin, dass die mangelnde Befolgung der CRC-Screening-Empfehlungen mit einem etwa dreifachen Risiko für die CRC-bezogene Mortalität verbunden ist. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit von alternativen Verfahren wie dem Epi proColon-Test, die zu einer besseren Befolgung der Screening-Empfehlungen führen.
Unter den gegebenen Umständen muss man darauf hinweisen, dass die Studie von Epigenomics finanziert wurde. Die für die Durchführung der Studie verantwortlichen "Senior-Autoren" Dr. Scott Ramsey und Dr. Joshua A. Roth stehen in einem Berater-Verhältnis mit Epigenomics, Dr. Theo deVos ist bei dem deutsch-amerikanischen Biotechunternehmen angestellt.
Anleger warten gespannt auf wichtige Entscheidung in den USA
Darmkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen durch Krebserkrankungen weltweit. Die "soft news" heute zeigt das Marktpotenzial von Epi proColon im wichtigsten Pharmamarkt der Welt zur Früherkennung von Darmkrebs auf. Epigenomics betont in der gestrigen Aussendung, dass mit der Studie der Datenbestand wachse, "der die klinischen und ökonomischen Vorteile von Epi proColon untermauert."
Epigenomics war mit seinem Darmkrebs-Früherkennungstest Epi proColon in den USA mit dem Antrag auf Marktzulassung erfolgreich. 2016 wurde Epi proColon von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen und ist für das Screening von Erwachsenen ab 50 Jahren geeignet, die ein durchschnittliches Darmkrebsrisiko aufweisen, jedoch keine ausreichende CRC-Vorsorge betreiben.
Aktuell bereitet sich Epigenomics auf eine wichtige Nachricht aus den USA vor. Gegenwärtig prüft das Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) - eine Behörde des Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten - den Antrag von Epigenomics für eine CMS-Erstattung für Epi proColon. Ein positiver Bescheid würde Patienten wohl ermöglichen, die Kosten für den Bluttest zur Krebserkennung zurückverlangen zu können. Epigenomics bezeichnet die im Raum stehende Entscheidung für Erstattungsansprüche als "wichtigen Durchbruch auf dem US-Markt". Der Antrag wurde seitens der US-Behörde im Mai akzeptiert. Aufgrund "begrenzter personeller Ressourcen" wird man allerdings "nicht unmittelbar" mit der Entscheidungsfindung beginnen können. Epigenomics verfolgt darüber hinaus weitere Projekte in anderen Krebsfeldern.