Weight Watchers: "Oprah-Effekt" wieder da – steigt die Aktie jetzt?

02.09.19

Der „Oprah-Effekt“ bei Weight Watchers (WKN: 765375) ist verpufft, denn auch der WW-Konzern hat Problemzonen. Zuletzt entwickelten sich die Abo-Zahlen nicht wie erhofft und das Mitgliederwachstum blieb aus. Die Folge: Gewinneinbruch. Zum anderen ist der Konzern hochverschuldet.

Ankeraktionärin Oprah Winfrey wird gerne als Performance-Faktor für die WW-Aktie genommen und tatsächlich scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen Werbeauftritten Winfreys und der Anzahl von Neukunden – jüngst mit einem sehr erfreulichen Effekt. Nach einer rasanten Talfahrt verdoppelten sich die Aktien von Weight Watchers fast wieder. Dabei steht Weight Watchers exemplarisch für die Schwäche der Branche.

Zu niedrige Abo-Zahlen – Oprah Winfrey wirbt aktiver

Als größte Herausforderung stellt sich für Weight Watchers das Neukundengeschäft dar. 4,6 Millionen Kunden verzeichnete der Konzern Ende Juni und damit nur minimal mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Der Umsatz im zweiten Quartal schrumpfte um 10% auf 369 Millionen US-Dollar.

Auf dem aktuellen Umsatzniveau bewegt sich Weight Watchers weiter profitabel. Brutto- (58,5%) wie auch operative Marge (28,6%) notierten im zweiten Quartal zwar leicht unter den Vorjahreswerten. Der Nachsteuerprofit für das zweite Quartal beläuft sich aber noch auf stolze 53,8 Millionen US-Dollar. Beim Gewinn pro Aktie sind das 0,78 US-Dollar (Q2 2018: 1,01 US$).

Traditionell gehören das dritte und vierte Quartal zu den Monaten mit dem niedrigsten "Subscribers"-Wachstum. Fast die Hälfte aller Mitgliedschaften eines Jahres werden im ersten Quartal abgeschlossen. Zuletzt konnte – auch dank Oprah Winfrey, die verstärkt die Werbetrommel rührte – ein Rückgang bei den Kundenzahlen vermieden werden. Hoffnungsträger ist das Digitalgeschäft mit Online-Abnehmkursen, das im zweiten Quartal einen Mitgliederanstieg auf 3,2 Millionen von 2,9 vor einem Jahr verzeichnete.

Weight Watchers engagiert die beliebte TV-Ikone für Promotion-Dienste in globalen Werbe-Kampagnen. Die US-Selfmade-Milliardärin ist nicht nur Fan der Diät-Pogramme, sondern hält auch eine erhebliche Beteiligung am Konzern. Winfrey hatte 2015 ein großes Aktienpaket zu einem Preis von rund 7 US-Dollar pro WW-Anteil erworben.

Gewinn halbiert, Aktie im Rückwärtsgang

Aktuell wird Weight Watchers bei einer Marktkapitalisierung von runden 2 Milliarden US-Dollar bei Kursen von 30 US-Dollar gehandelt. Das Rekordhoch liegt bei 105,73 US-Dollar und datiert aus dem letzten Jahr. Bei schleppenden Neukundenzahlen wird es schwer, die Rekordstände noch einmal zu erreichen. Für 2019 erwartet Weight Watchers einen Gewinn pro Aktie von 1,55 bis 1,70 US-Dollar. Zuvor war das Management von nur 1,55 US-Dollar ausgegangen. 2018 machte Weight Watchers 3,19 US-Dollar pro Aktie Überschuss. Hoffnungsträger bleibt das Digitalgeschäft.

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