Hella: Berg- und Talfahrt nach Vorlage von Quartalszahlen

Die Aktie des auf Fahrzeugelektronik und Lichtsysteme spezialisierten Automobilzulieferers Hella (WKN: A13SX2) befindet sich heute auf Berg- und Talfahrt. Zunächst verkauften die Anleger – nach Vorlage relativ schwacher Quartalszahlen – den Titel. Dann äußerte sich CEO Rolf Breidenbach auf einer Telefonkonferenz mit Analysten jedoch angeblich durchaus zuversichtlich – und die Anleger griffen wieder beherzt zu. Inzwischen ist die Aktie jedoch schon wieder, wenn auch nur leicht, ins Minus abgetaucht.

Schauen wir uns daher mal an, wie das vorgelegte Zahlenwerk ausschaut und was der CEO im Conference Call genau gesagt hat. Zunächst einmal hat sich der Quartalsumsatz im ersten Quartal des Fiskaljahres 2019/2020 portfolio- und währungsbereinigt um -5,5% auf 1,6 Mrd. Euro reduziert. Zugleich erzielte die Gesellschaft mit 7,2% jedoch eine relativ gute bereinigte EBIT-Marge, so dass sich auch das bereinigte operative Ergebnis mit 113 Mio. Euro sehen lassen kann.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das Unternehmen damit immer noch einen Ergebnisrückgang verzeichnet hat. Trotzdem bestätigt das Management jedoch nochmals seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr. Dies untermauerte CEO Rolf Breidenbach denn auch im bereits angesprochenen Conference Call. So sieht der Hella-CEO zwar keine generelle Belebung in der Branche, gab sich jedoch trotzdem zuversichtlich die eigenen Prognosen erfüllen zu können.

Positive Reaktion der Anleger auf Conference Call unverständlich

Angesichts der Tatsache, dass der Hella-CEO unverändert keine Belebung in der Branche sieht, ist die positive Reaktion der Anleger nur schwer verständlich. Zumal sich mir persönlich noch nicht so richtig erschließt, woher der Unternehmenslenker dann seinen Optimismus nimmt. Klar, Hella ist grundsätzlich ein gut aufgestelltes und geführtes Unternehmen. Das bestätigt ja auch der Blick auf das heute vorgelegte Zahlenwerk, dass zwar alles in allem schwach, aber eben erwartet schwach ausgefallen ist.

Wurden seine Aussagen auf dem Conference Call mit Analysten eventuell zu positiv interpretiert? Hella-CEO Rolf Breidenbach...

Warum aber sollte sich Hella vom wohl anhaltend negativen Branchentrend abkoppeln und zukünftig die Anleger wieder begeistern können? Wenn man genau hingehört hat, hat CEO Rolf Breidenbach das ja aber auch gar nicht gesagt. Vielmehr hat er gegenüber den Analysten nur die eigenen Prognosen nochmals bestätigt. Aus aktueller Sicht kann er das tun, wenngleich es vor dem Hintergrund einer fehlenden Trendwende in der Branche ein Vabanquespiel ist. Mit anderen Worten: Ich erwarte auch hier in den nächsten Monaten noch eine Gewinnwarnung – und würde die Aktie an starken Tagen verkaufen!

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