Traton: VW-Tochter geht Elektro-Offensive an

Marc Rendenbach
10.10.19

Traton SE (WKN: TRAT0N) - vielen besser bekannt als Volkswagen Truck & Bus - ist gegenwärtig Marktführer in Europa bei Lkws mit einem Marktanteil von über 30%, in Deutschland mit gar 38%. Die Zukunft bei Unternehmen der Mobilitätsbranche ist bekanntlich primär elektrisch und so teilte Traton jetzt im Oktober mit, "führender Hersteller batterie-elektrischer Nutzfahrzeuge" werden zu wollen. 

Anleger erinnern sich: am 28. Juni feierte der Traton-Konzern sein Börsendebüt. CEO Andreas Renschler begrüßte den Börsengang damals als "historischen Meilenstein auf dem Weg zu einem Global Champion der Transportbranche." Es fanden sich allerdings weniger investitionsbereite Investoren als erhofft und so musste Traton seine Erwartungen an den Ausgabepreis zurückschrauben (wir berichteten).

Scania gibt den Ton an

Scania ist mit weitem Abstand die umsatzstärkste Marke im Traton-Konzern und erlöste im ersten Halbjahr 7,1 Milliarden Euro. Auch in profitabler Hinsicht kann der schwedischen Marke kein anderer Bereich das Wasser reichen. Das operative Ergebnis von Scania Vehicles & Services betrug mit 828 Millionen Euro 34% mehr wie im Vorjahreszeitraum. MAN steuerte bei einem Umsatz von 5,52 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 253 Millionen Euro zum Konzernergebnis in Höhe von 1,075 Milliarden Euro bei.

Die Umsatzrendite gemessen am operativen Ergebis liegt damit bei Scania deutlich (11,6% in H1 2019) deutlich höher als im Gesamtkonzern, dessen operative Rendite vom Management für das Geschäftsjahr 2019 im Bereich von 6,5% bis 7,5% erwartet wird.

Quelle: Traton Group

Traton sattelt um

Sukzessive wichtiger werden die "connected services" bei Nutzfahrzeugen, bei denen sich der Konzern gut aufgestellt sieht. Langfristig will Traton durch das verbesserte Zusammenspiel von Teilbereichen und neuen Technologien 700 Millionen Euro pro Jahr einsparen.

Neben dem Ausbau des China-Geschäfts stehen Investitionen in alternative, umweltfreundlichere Antriebe auf der Konzernagenda. Nun soll vor allem in die Elektromobilität investiert werden - laut eigenen Angaben "bis 2025 mehr als eine Milliarde Euro an F&E-Ausgaben". CEO Andreas Renschler, der ebenso im Vorstand der die Traton-Gruppe beherrschenden Volkswagen AG sitzt, kommentiert speziell die Elektropläne seines Konzern wie folgt:

In den nächsten zehn bis 15 Jahren könnte jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch.

Die Traton-Aktie ist nach dem Börsengang im Juni deutlich unter den Emissionspreis der IPO-Aktien zu 27,00 Euro je Stück abgetaucht und handelt am Donnerstagmittag bei 22,58 Euro.

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