SMT Scharf: Gewinnwarnung wegen Trumps Handelskonflikt!?

07.10.19

Wie SMT Scharf (WKN: 575198) heute vermelden musste, kann die Gesellschaft ihre bisherigen Umsatz- und Gewinnprognosen nicht mehr halten. Daher senkte das Management heute seine Umsatzprognose von bisher 72 bis 75 Mio. auf nunmehr nur noch 65 bis 67 Mio. Euro sowie seine EBIT-Prognose von bisher 5,5 bis 6,0 Mio. auf nunmehr nur noch 4,5 bis 5,0 Mio. Euro. Als Grund nannte der Vorstand um CEO Hans Joachim Theiß dabei explizit den Handelskonflikt der USA mit China.

Denn aufgrund dieses, von US-Präsident Donald Trump angezettelten, Handelskonflikts würden sich besonders Bergbauunternehmen in China und Russland mit Investitionen in eine moderne Infrastruktur merklich zurückhalten. Aufgrund dieser Marktentwicklungen habe man daher nun auch selbst Abstand von der eigentlich geplanten Akquisition genommen und werde folglich doch nicht den Erwerb wesentlicher Vermögenswerte der Mühlhäuser-Gruppe umsetzen.

CEO Hans Joachim Theiß und seine Vorstandskollegen sehen ihr Unternehmen also als Opfer der protektionistischen Trump-Politik. Insofern müsste der Titel von einer ja, durchaus möglichen, Entspannung in diesem Handelskonflikt profitieren können. Dies wage ich jedoch zu bezweifeln. Denn meines Erachtens hat Donald Trump mit seiner Politik die Probleme möglicherweise tatsächlich verschärft. Alle Schuld auf ihn abzuschieben halte ich jedoch für zu billig.

Fundamentale Bewertung: Aktie nach Gewinnwarnung deutlich überbewertet!

Dies scheinen auch die Anleger so zu sehen und strafen die Aktie heute, trotz dieser Erklärungsversuche, deutlich ab. So wird aktuell ein Jahresumsatz von voraussichtlich 66 Mio. Euro sowie ein EBIT von voraussichtlich 4,75 Mio. Euro mit einer Market Cap. von knapp 50 Mio. Euro belegt. Die Aktie weist also ein KUV 2019e von circa 0,76 sowie ein KGV 2019e von knapp 15 auf. Angemessen wäre, auch angesichts der aktuellen Entwicklungen, meines Erachtens bestenfalls ein KGV 2019e von 10.

Dann aber läge die Marktkapitalisierung nur noch bei knapp 35 Mio. Euro und somit rund -30% unter dem aktuellen Niveau. Auf Basis der heute aktualisierten Umsatz- und Gewinnprognosen sehe ich den fundamental fairen Wert der Aktie daher nur noch bei rund 7,50 Euro. Getreu dem Motto „Die ersten Verluste sind immer die besten!“ würde ich die Aktie daher, trotz des heutigen Kursrücksetzers, unverändert verkaufen!

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