Nebenwerte-Roundup: Epigenomics und Villeroy & Boch
Zu den vielen deutschen Nebenwerten, die in einem regelrechten Zahlenwirbel heute ihre Zahlen vorlegen, gehört der Villeroy & Boch-Konzern (WKN: 765723) - erstaunlich gute Daten, die an der Börse mit einem Tagesplus von +6,25% auf 13,60 Euro honoriert werden. Dazu im Fokus: Epigenomics (WKN: A11QW5), die eine wenig überraschende Finanzierungsrunde melden.
Die Geschäftsentwicklung bei Villeroy & Boch zeigte nach einem "schwierigen ersten Halbjahr" im abgelaufenen dritten Quartal deutliche Aufwärtstendenzen. Während in den ersten sechs Monaten das Geschäft noch schrumpfte auf Umsatz- und EBIT-Level, erzielte die Traditionsmanufaktur im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr stabile Umsatzerlöse in Höhe von 194,7 Millionen Euro. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) beläuft sich auf 6,8 Millionen Euro - ebenfalls Vorjahresniveau.
Villery & Boch: Starke Auftragslage federt ab
Mit 393,2 Millionen Euro war der Umsatz im ersten Halbjahr mit -6,3% unter dem Vorjahr geblieben, ebenso das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das mit 15,5 Millionen Euro 3,5 Millionen Euro unter dem Vorjahr lag. Zusammengenommen steht für die ersten neun Monate nun ein Umsatzrückgang von -4,5% auf 587,9 Millionen Euro.
Das wichtige Segment Bad & Wellness konnte die Umsätze im dritten Quartal in line mit den Konzernlösen "deutlich verbessern". Allerdings: Nach Unternehmensangaben wirkt sich der Handelskonflikt zwischen China und den USA für den saarländischen Keramik-Produzenten so negativ aus, dass Villeroy & Boch im Reich der Mitte im dritten Quartal einen Umsatzeinbruch von einem Drittel verkraften musste.
Die Auftragslage stützt die Geschäftsentwicklung: 25,5 Millionen Euro in China für den Bad & Wellness-Bereich und 74,7 Millionen Euro konzernweit zum 30. September. An den Gesamtjahreszielen mit einem Umsatz zwischen 825 bis 850 Millionen Euro und einem EBIT von 48 bis 52 Millionen Euro hält der Konzern fest.
In unserem großen Juli-Roundup hatten wir über die wichtigsten Entwicklungen in den Kernmärkten von Villeroy & Boch gesprochen.
Epigenomics: Frisches Kapital für den Durchbruch
10,8 Millionen zusätzliche Epigenomics-Aktien wird es planmäßig bald geben, wenn es nach der Biodiagnostik-Firma geht. Der Bezugspreis ist noch unklar. Epigenomics avisiert laut offizieller Mitteilung vom Donnerstag eine Spanne von mindestens 1,05 Euro und maximal 3,50 Euro an. Bestehenden Aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhältnis 10:3 eingeräumt.
Die Finanzierungsrunde kommt wenig überraschend. Das Unternehmen kündigte bereits an, im zweiten Halbjahr neue Geldmittel generieren zu müssen. Die deutsch-amerikanische Biotechgesellschaft hatte zum Ende des zweiten Quartals gerade noch einmal 8,4 Millionen Euro auf der hohen Kante. Zu allem Überfluss kommen bei Epigenomics rückläufige Umsätze aus dem operativen Geschäft.
Epigenomics entwickelt Buluttests - sogenannte Septin9-Tests - zur Früherkennung von verschiedenen Krebsarten. Dafür hat Epigenomics sogar bereits marktreife Produkte. Der Geschäftserfolg hängt stark davon ab, ob Kankenkassen die Kosten der Tests übernehmen. So gibt es bislang keine verbindlichen Zusagen für eine Kostenerstattung durch die Kassen. Zuletzt hieß es von Unternehmensseite in Bezug auf den wichtigen US-Markt:
Die Wiedereinbringung des überparteilichen Gesetzentwurfs ist ein notwendiger Schritt zur Erstattung unseres Tests über den legislativen Weg. In der Zwischenzeit hat das Gesetz zahlreiche Unterstützer beider Parteien und insbesondere in den entscheidenden Komitees des Kongresses gewonnen, so dass wir optimistisch sind, dass über das Gesetz positiv abgestimmt werden wird.