Software AG: Starke Quartalszahlen nicht vollends überzeugend

Sascha
23.10.19

Bereits gestern früh meldete der zweitgrößte deutsche Softwarekonzern, die Darmstädter Software AG (WKN: A2GS40), ihre aktuellen Quartalszahlen. Diese fielen prinzipiell recht stark aus. Dennoch konnten sie die Anleger nicht vollends überzeugen.

Kein Wunder, denn in einzelnen Quartalen konnte die Software AG auch in der Vergangenheit immer mal wieder glänzen. Leider entstand daraus jedoch nie ein eindeutiger nachhaltig positiver Trend wie bei der Nummer 1 der Branche in Deutschland, dem DAX-Konzern SAP.

Aber schauen wir uns das von der Software AG vorgelegte Zahlenwerk doch mal im Detail an, um zu beurteilen wie die Aktie aktuell zu bewerten ist. So meldete das Unternehmen für das dritte Quartal 2019 einen Quartalsumsatz von 224,2 Mio. Euro (+5%) bei einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 59 Mio. Euro (+8%), jeweils auf IFRS-Basis. Wichtiger als die vorgelegten Zahlen an sich war jedoch dabei die Erkenntnis, dass das Cloudgeschäft weiter Fahrt aufgenommen hat.

So lagen die Annual Recurring Revenue (ARR) für die Digital Business Platform (DBP) inklusive Cloud und Internet of Things um +12% höher als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Zudem lag der Anteil der Auftragseingänge für Subskription/SaaS für diesen Bereich, der immerhin das Kerngeschäft der Darmstädter darstellt, bei 63%. Mit anderen Worten: Mehr als drei von fünf Kunden entscheiden sich inzwischen für das, von der Gesellschaft gewünschte, Modell die Software zu mieten (anstatt Lizenzen zu kaufen).

Investitionen in Weiterentwicklung der eigenen Software

Deshalb hält das Management auch daran fest gezielt in die weitere Forschung und Entwicklung, wie beispielsweise bei der Einführung der webMethods.io-B2B-Plattform geschehen, zu investieren. So kann die Gesellschaft inzwischen alle wichtigen Produkte auch in einer Cloud-Variante anbieten, was natürlich die Transformation in ein Cloud-Software-Unternehmen weiter forcieren dürfte. Folglich hält der Vorstand letztlich auch am Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2019e fest, den man jedoch auch erst im Juli gesenkt hatte.

Demnach ist im Gesamtjahr 2019e mit einem Jahresumsatz von gut 900 Mio. Euro sowie einem Gewinn in Höhe von rund 170 Mio. Euro erzielen. Der Free Cashflow im Gesamtjahr 2019 dürfte zudem bei rund 135 Mio. Euro liegen, so dass die Dividende gesichert erscheint. Ja, aufgrund des hohen Cashbestands von inzwischen knapp 520 Mio. Euro (der Netto-Cashbestand, also der Cashbestand abzüglich der Schulden, liegt immerhin auch bei knapp 180 Mio. Euro) wäre sogar die Auflegung eines neuen Aktienrückkaufprogramms möglich.

Fazit: Die Aktie ist eine (gute) Halteposition!

Angesichts dieser Faktenlage halte ich die Aktie für zu günstig, um sie jetzt noch als klaren Verkaufskandidaten zu bezeichnen. Andererseits reicht die aktuelle Aufstellung des Unternehmens aber auch nicht aus, um sie als Kaufkandidaten zu klassifizieren. Denn das Kurspotenzial halte ich für relativ begrenzt. Derzeit notiert die Aktie, nach einem kleinen Kurssprung, mit 28,50 Euro nahe an der runden 30 Euro Marke.

Dafür bekommt man eine Dividende in Höhe von immerhin rund 2,6%, die jedoch in naher Zukunft dank entsprechender Dividendenerhöhungen auf über 3% steigen könnte. Zudem könnte die Aktie, bei Auflage eines Aktienrückkaufprogramms, durchaus in die alte Range um 32 Euro (+/-2 Euro) ansteigen. Demgegenüber steht ein Restrisiko auf der Unterseite in Richtung 24/25 Euro. Somit steht einem Kursrisiko von knapp -15% eine Kurschance inklusive Dividenden von etwas mehr als +15% gegenüber, was zur Klassifizierung der Aktie als (gute) Halteposition führt.

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