Tesla-Aktien rocken wieder - sensationelle Gewinne möglich!

Manuel
26.10.19

So ein Comeback haben wohl nur die wenigsten dem E-Auto-Primus zugetraut: Dank gänzender Quartalszahlen, die positive Entwicklungen im Tesla-Konzern widerspiegeln (wir berichteten), katapultierten Anleger die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) am Donnerstag und Freitag von 254,68 auf 328,13 US-Dollar - ein Plus von 28,84%.

Apropos zugetraut: Viele Shortseller dürften bei dem Zahlenwerk ins Schwitzen gekommen sein, dann ihre Position eingedeckt und so die Kursrallye zusätzlich befeuert haben. Im Rahmen des Quartalsberichts beziehungsweise der Aussagen des Managements gab es einige Punkte, die Investoren richtig gefallen haben. Der wohl wichtigste: Ab sofort möchte Tesla Cashflow-positiv sein, sich also unabhängig von Kapitalspritzen oder Fremdfinanzierungen selbst finanzieren können.

Die wichtigsten Fakten zum Zahlen-Feuerwerk - Update zum Model Y

Produktionsstechnisch läuft es glatt bei Tesla: Mit circa 96.000 im dritten Quartal produzierten und rund 97.000 ausgelieferten Autos schreibt das Unternehmen Rekordzahlen.

Tesla erzielte im Q3 Umsatzerlöse in Höhe von 6,3 Milliarden US-Dollar und damit sogar etwas weniger wie im Vorjahreszeitraum (6,8 Mrd. US$). Dank höheren Margen - infolge einer verbesserten Kostenstruktur - lag allerdings der Nettogewinn mit 143 Millionen US-Dollar (oder 0,78 US$ je Aktie) weit über den Erwartungen vieler Analysten. Die bestehenden Produktionslinien werden laut Konzerninformationen immer effektiver.

Zwar dürfte es jetzt auch viele Kritiker geben, die in den Kostensenkungen keinen nachhaltigen Effekt sehen, doch grundsätzlich sind sich Marktbeobachter einig, dass die Zahlen richtig stark waren.

Noch bis vor Kurzem bot Tesla, die hohe Investitionen zu stemmen haben, garkeine Leasing-Optionen für seine Modelle an, sondern wollte verständlicherweise die vollen Beträge kassieren. Inzwischen bietet das Unternehmen aber auch Leasing-Möglichkeiten, von denen massiv Gebrauch gemacht wird. Der angesprochene Free Cashflow lag im dritten Quartal bei 371 Millionen US-Dollar, laut offiziellen Angaben "negativ beeinflusst" durch die steigenden Leasingzahlen.

Darüber hinaus brachte Tesla ein Update zum Model Y: Die Produktion für das neue Modell soll etwas früher wie erwartet im Sommer 2020 starten.

China-Gigafactory läuft früher an als gedacht

Zudem beflügeln die Aussichten in China. Tesla teilte seinen Investoren am Mittwoch mit, dass die innnerhalb kürzester Zeit in Shanghai entstandene Gigafactory in diesem Monat "vorzeitig" mit der Probeproduktion begonnen hat und "komplette Fahrzeuge baut, von der Karosserie über die Lackierung bis zur Zusammensetzung". Dazu kommt: Bis Jahresende will Musk den Standort seiner nächsten Gigafactory in Europa bekannt geben.

Das alles passiert zu einem Zeitpunkt, an dem der deutsche EU-Kommissar Oettinger  laut Spiegel befürchtet, deutsche Premium-Autobauer könnten "zu Zulieferern" von amerikanischen Konzernen wie Google oder Uber degradiert werden, deren Schwerpunkt auf dem Datengeschäft oder Mobilitätsdienstleistungen liegt.

Musk schreitet mit seinen Visionen tatkräftig voran

Wie SD-Leser bereits wissen, möchte Elon Musk aus Tesla perspektivisch ein Unternehmen formen, das zwar primär Autos herstellt, das aber als integrierte Nachhaltigkeits-Firma fungiert - von der Energieerzeugung via eigener Solarzellen über die Energiespeicherung (Powerwall) bishin zur umweltfreundlichen, hochtechnologisierten Mobilitätslösung. Musks Vision: Ein Konzern mit einer Billion Dollar Wert. Eine anhaltend positive Cashflow-Entwicklung würde dem Selfmade-Milliardär bei seinen Plänen nur in die Karten spielen.

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