Sporttotal: Diesem CEO ist nicht mehr zu trauen!
Während das Rennstreckenprojekt „Igora Drive“ in Sankt Petersburg zum 30. Juni bereits weitestgehend fertiggestellt werden konnte, treten Probleme nun auf zwei anderen Erdteilen auf. Betroffen sind ein Motorrennenprojekt in Rio de Janeiro und ein laut Sporttotal-Informationen „noch größeres Projekt im Mittleren Osten“. Beide Veranstaltungen, für die Sporttotal Videoequipment etc. bereitstellt, finden erst 2020 statt.
Bei diesen Zahlen schlackern Anlegern die Knie: Im Worst Case erwartet die Sporttotal AG (WKN: A1EMG5) in 2019 ein um 12 Millionen Euro niedrigeres EBIT und der Umsatz soll sich fast halbieren. Grund ist die Verschiebung zweier Rennstreckenprojekte ins Jahr 2020, wie am Donnerstag berichtet.
Wir hatten zuletzt gerade noch einmal rechtzeitig vor einem Investment in Sporttotal-Aktien gewarnt. Jetzt zeigt sich, warum. Hiobsbotschaften gab es von Vorstandsseite auch zur Multisport-Plattform sporttotal.tv. Hier laufen die Geschäfte "nur leicht schwächer als geplant". Was das für die Aktie bedeutet in unserem Update.
Laut der aktualisierten Schätzungen von Donnerstag wird der Umsatz nach Sporttotal-Angaben für 2019 bei 37 bis 39 Millionen Euro (zuvor: 60 bis 70 Mio. Euro) und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei -11 bis -12 Millionen Euro (zuvor: -4 bis +0,5 Mio. Euro) erwartet.
CEO nicht mehr zu halten
Das Geschäft von Sporttotal sei ein „großer Hokuspokus“, wie Vorstandswoche registriert. Sporttotal-Chef Lauterbach dürfte bald wieder - so die Experten - dem "zweiten" Geschäftsfeld nachgehen: Kapitalerhöhungen platzieren.
Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass Lauterbach Gewinnwarnungen am Fließband präsentiert. Die "zahlreichen" Innovationen, die der CEO angekündigt hatte, verblassen angesichts desaströser Zahlen und nach wiederholten Gewinnwarnungen ist dieser CEO nicht mehr zu halten.
Weniger gut als erhofft
Die im Juni neu gestaltete Sport-Streaming-Plattform setzte in den ersten sechs Monaten 1,1 Millionen Euro um und das natürlich nicht profitabel, sieht man von Millionen-F&E-Kostenzuschüssen der Luxemburg-Tochter ab. Zum Vergleich, das erfolgreich beendete Rennstreckenprojekt in Sankt Petersburg brachte 5,4 Millionen Euro Umsatz.
Die Aktie nimmt nach der Kursverdopplung in 2017/2018 Fahrt nach unten auf. Bislang hält die Marke von 80 Cent, falls nicht, drohen Anlegern weitere Verluste. Das Mitglied des 27 Unternehmen starken "DAXsector All Media"-Börsenindexes gehört jetzt zu den ganz großen Verlierern. Dank der Kredite aus Luxemburg ist die Finanzierung der Digitalprojekte vorerst gesichert. Sie sollen den Roll-out der sporttotal-Streamingplattform in zusätzliche EU-Länder realisieren.