Verbio: Großer Profiteur einer CO2-Steuer?
Eine Steuer auf CO2-Emissionen findet in der Politik parteiübergreifend Befürworter. Verbio-Aktien (WKN: A0JL9W) könnten zu den großen Gewinnern gehören. Durch den erfolgten charttechnischen Breakout wird die Aktie jetzt interessant.
Vor genau einem Monat berichteten wir ausführlich über die „gewinnträchtige Investitionschance“ in Verbio-Aktien. Seitdem entwickelte sich das Papier von 9,26 Euro auf aktuell 10,26 Euro.
2020 wird ein entscheidendes Jahr
Das Bioenergieunternehmen steht 2020 vor einem transformativen Jahr. Denn Verbio könnte einer der großen Profiteure der Einführung einer CO2-Steuer werden. Den Gesetzesentwurf hat der Bundestag am 15. November abgenickt, der Bundesrat wird sich noch damit befassen.
Grundsätzlich soll der sogenannte CO2-Preis den Verbrauch fossiler Energieträger wie Öl, Erdgas und Kohle teurer und damit unattraktiver machen. Im Umkehrschluss bedeutet das einen Anreiz für klimafreundlichere Varianten wie Bioethanol oder Biodiesel. Zur Erinnerung: Verbios umweltfreundliche Kraftstoffvarianten bewirken nach eigenen Angaben eine CO2-Reduktion von bis zu 90% gegenüber Benzin oder Diesel.
Die Bundesregierung hat im Rahmen des vieldiskutierten Klimapakets eine Abgabe pro Tonne ausgestoßenem Kohlenstoff im Verkehrs- und Gebäudesektor beschlossen. Ab 2021 werden die Regelungen in Kraft treten, wenn alles nach Plan läuft. Dann soll eine Abgabe von zehn Euro pro ausgestoßener Tonne CO2 erhoben werden. Der Beitrag soll bis 2025 auf 35 Euro steigen und ab 2026 soll die Bepreisung einem Marktmechanismus überlassen werden.
Klimaschutzgesetz muss noch durch den Bundesrat
Allerdings gibt es noch regulatorische Hürden: Im Bundesrat muss das Klimaschutzgesetz noch verabschiedet werden, bevor es in Kraft treten kann. Die Grünen mucken bereits auf, fordern Nachbesserungen, während die FDP gedroht hat, sich quer zu stellen, sollte auf die „unhaltbaren Forderungen“ eingegangen werden – so FDP-Chef Lindner, der in dem Klimapaket ein „aktionistisches Stückwerk“ sieht, „um Greta Thunberg zu besänftigen.“
Kurs hat positive Entwicklungen einzupreisen
Die Gewinnprognose Verbios für das laufende Geschäftsjahr 2019/2020 sieht ein EBITDA in der Größenordnung von 65 Millionen Euro vor. Gemäß der Zahlen vom 7. November hat Verbio im ersten Geschäftsquartal ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe 23,8 Millionen Euro erzielt – 43% mehr wie im Vorjahreszeitraum! Damit hat Verbio bereits mehr als ein Drittel des beabsichtigten Jahres-EBITDAs erzielt. Ein hohes Auslastungsniveau der Produktionsanlagen wirkte sich spürbar auf die „wesentlich verbesserte Marge“ im Bioethanol-Segment aus. Bleiben die Preise für Biodiesel und Bioethanol auf hohem Niveau, scheint eine Prognoseanhebung nicht ausgeschlossen!
Die erworbene Biodieselanlage in Kanada floss zum ersten Mal in die Zahlen mit ein. Im laufenden Berichtszeitraum will das innovative Unternehmen aus Zörbig in der Nähe von Halle (Saale) aus durch den eigenen Geschäftsbetrieb generierte Mittel mit neuen Standorten in Indien und den USA wachsen.
Verbio-Aktie mit charttechnischem Breakout
Der impulsive Kurssprung am Mittwoch wurde von einem beeindruckenden Volumen von weit über 4 Millionen Euro getragen – die höchsten Handelsumsätze seit Langem. Der kleine Rücksetzer wurde schnell hochgekauft. Viele Anleger an der Seitenlinie dürften auf den fahrenden Zug aufspringen wollen.