Scout24: Fokussierung auf Kerngeschäft wird vorangetrieben
Zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählt heute das Papier von Scout24 (WKN: A12DM8). Grund hierfür ist die Bestätigung von Medienberichten, dass das Unternehmen wohl unmittelbar vor dem Verkauf seine Auto-Verkaufsplattform AutoScout24 steht.
So bestätigte das Management von Scout24 heute, dass man sich in "fortgeschrittenen Verhandlungen mit mehreren Bietern, einschließlich des Finanzinvestors Hellman & Friedman" befinde. Dabei korrigierte man jedoch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, nach deren Informationen der Verkaufspreis um 2,5 Mrd. Euro liegen sollte. Vielmehr liege schon das bisher vorliegende favorisierte Kaufangebot deutlich oberhalb von 2,5 Mrd. Euro, betonte Scout24.
Im Falle einer Einigung könnte ein Deal möglicherweise schon sehr kurzfristig abgeschlossen werden, auch wenn bislang weder Vorstand noch Aufsichtsrat ihre notwendige Zustimmung erteilt hätten. Interessant ist auch das Vorgehen des Finanzinvestors Hellman & Friedman. Denn diesem hatte bis vor vier Jahren noch die gesamte Scout24-Gruppe gehört, ehe man im Zuge des seinerzeitigen Börsengangs dann verabschiedete.
Aktivistische Investoren sorgen für nette Kursgewinne!
Anfang diesen Jahres tat sich Hellman & Friedman dann mit der Blackstone Group zusammen und wollte Scout24 zunächst wieder ganz übernehmen. Allerdings lehnten die Anteilseigner, trotz positiver Bewertung durch den Vorstand, das vorgelegte Übernahmeangebot von Blackstone und Hellman & Friedman als zu niedrig ab. Unterstützung bekamen sie dabei von keinem Geringeren als dem aktivistischen Investor Elliott Management des US-Milliardärs Paul E. Singer, der sich zu diesem Zweck sogar über die Börse bei Scout24 einkaufte.
In der Folge forderte Elliott Management dann eine Aufspaltung des Konzerns. Konkret sollte Scout24 das Autohandelsportal AutoScout24 veräußern und sich zukünftig nur noch auf den Betrieb des Immobilienportals ImmobilienScout24 konzentrieren. Diesen Forderungen beugte sich as Management schließlich – und steht nun offensichtlich kurz vor einem entsprechenden Abschluss, wobei der Käufer wohl ausgerechnet Hellman & Friedman heißt. Womit letztlich wohl alle das bekommen, was sie gerne wollten.
Letztlich hat der aktivistische Investor Elliott Management von Paul E. Singer damit einen sehr guten Deal für sich selbst herausgeschlagen und viele Millionen Euro gemacht. Aber auch die Kleinanleger, die sich bei Scout24 engagiert hatten, sind auf ihre Kosten gekommen. Letztlich dürften somit am Ende alle zufrieden sein und ein schönes Weihnachtsfest genießen. Übrigens hat sich Elliott Management zuletzt an einigen deutschen Unternehmen beteiligt, beispielsweise auch an Bayer...
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