Heidelberger Druck: Neue Hiobsbotschaft
Heute rutscht die Aktie von Heidelberger Druck (WKN: 731400) zum ersten Mal seit August wieder unter die Marke von 1 Euro. Das hat seine Gründe.
Heidelberg meldete am Montag Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2019/20. Die Umsatzerlöse lagen im Berichtszeitraum von 1. April bis 31. Dezember mit 1,69 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, allerdings zeigten im dritten Quartal die Zeiger wieder nach unten. So musste im Dezember-Quartal mit Erlösen von 567 Millionen Euro ein leichter Rückgang um circa 2 Prozentpunkte verbucht werden.
Der Konzern führt das auf ein schwieriges Marktumfeld zurück. Eine schwache Konjunktursituation führte laut Heidelberg nach wie vor zu einer „geringen Investitionsneigung“, weswegen das Unternehmen auch im historisch starken letzten vierten Quartal mit einer schrumpfenden Geschäftsentwicklung rechnet.
Management stampft Guidance ein
Die genannten Entwicklungen führen dazu, dass Heidelberg seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht aufrecht halten kann. Statt der avisierten stabilen Entwicklung wird der Umsatz leicht unterhalb des Vorjahresniveaus erwartet. Die Erwartung für die EBITDA-Marge wird von 6,5 bis 7,0 Prozent auf 5,5 bis 6,0 Prozent reduziert. Das Unternehmen spricht von „hohen Vorleistungen im Bereich des Digitaldrucks“, die sich offenbar noch nicht ganz bezahlt machen.
Nicht genügend Futter für erfolgreiche Turnaround-Story
Die Erholungsrallye seit den August-Tiefs bei unter 1 Euro auf zeitweise über 1,40 Euro kam für viele Marktbeobachter angesichts der Krisensituation etwas überraschend. Bei einer Marktkapitalisierung von 300 Millionen Euro bietet die HDD-Aktie theoretisch große Chancen nach oben. Ein erster Schritt wäre es, wenn Heidelberg nach Abzug sämtlicher Kosten die schwarze Null erreicht.
Die Zahlen bestätigen die Kritiker in ihrer Betrachtung der wirtschaftlichen Situation. Das Management zieht weiter Optionen zur Verbesserung der Profitabilität in Betracht. Aktuell stellt sich für mich die Situation ohne sichtbare Impulse aus dem laufenden Geschäft als „verfahren“ dar und deswegen ist die Aktie höchstens ein spekulativer Kauf!
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