flatex: Zahlt sich spektakuläre DeGiro-Übernahme aus?
Die flatex-Gruppe (WKN: FTG111) informiert heute über einen „absoluten Rekordstart in 2020“ für flatex und DeGiro. Beide Broker verzeichneten demnach im Januar einen Zuwachs von 35.000 Neukunden.
Wie im Dezember bekannt gegeben, wird der niederländische Broker DeGiro Teil der flatex-Gruppe (wir berichteten). Die Übernahme ist für flatex eine große Bewährungsprobe. Denn mit 250 Millionen Euro – aufgeteilt in eine Barkomponente von 60 Millionen und flatex-Aktien im Wert von 190 Millionen Euro – für 100 Prozent der Anteile an DeGiro B.V., verleibt sich der deutsche Billigbroker mit einem Eigenkapital von selbst nur knapp 200 Millionen Euro vor der Übernahme einen dicken Fisch der Branche ein.
flatex-Vorstandsvorsitzender Frank Niehage, der sein Unternehmen zum „größten europäischen Anbieter innovativer Finanztechnologien“ formen will, erklärt heute:
Wir haben aufgrund der noch ausstehenden aufsichtsrechtlichen Genehmigung noch nicht einmal angefangen, unseren Kunden ,best of both worlds' anzubieten. Die Zahlen im Januar lassen jedoch bereits vermuten, wo unsere gemeinsame Reise mit DeGiro hingehen wird und bestärken uns einmal mehr in unserer Entscheidung, DeGiro zu 100 Prozent zu erwerben.
Zu den 310.000 Kunden von flatex kommt knapp eine halbe Million von DeGiro. Erklärtes Ziel sind Ende 2020 mehr als eine Million Kunden. flatex will das Broker-Angebot der vereinten Gesellschaften um mehr Produkte und Dienstleistungen ausschmücken.
Preis-Wirrwarr bei Billig-Brokern
Die heute veröffentlichten Zahlen zum Kundenwachstum waren auch deswegen mit Spannung erwartet worden, weil die wallstreet:online AG mit dem smartbroker in das Geschäft mit Online-Wertpapiertransaktionen einsteigt.
Die DeGiro-Übernahme wurde dann durch die Ankündigung einer Preiserhöhung von Seiten flatex gefolgt, was eine brisante Debatte unter vielen Depotnutzern im Segment der Billigbroker entfachte. Viele Kunden echauffierten sich im Internet mit der Absicht zu wechseln. Wie durch einen glücklichen Zufall dürfte der smartbroker, der vor Kurzem seine Premiere feierte, tatsächlich von vielen verärgerten Kunden profitiert haben. flatex hatte unter anderem angekündigt, ab dem 01.03.2020 seinen Kunden 0,1 Prozent p.a. an Depotgebühren zu belasten.
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