Arcandor: Börsenleiche vor Wiederbelebung?
Die Kölner Beteiligungsholding Scherzer & Co. (WKN: 694280) greift nach dem Börsenmantel der insolventen Arcandor AG (WKN: 627500). Kann die Börsenleiche wieder auferstehen?
Seit nunmehr über 10 Jahren befindet sich Arcandor in der Insolvenz. Die Liquidierung des einst vom schillernden Thomas Middelhoff geführten ehemaligen Handelskonzerns nähert sich ihrem Abschluss. Für die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. ist das ein Grund, eine Wiederbelebung der Gesellschaft zu prüfen.
Insolvenzplanverfahren angestrebt
Laut heutiger Meldung hat sich Scherzer & Co. 21,53% an Arcandor gesichert. Weitere 2,99% hatte man bereits gehalten. Die neu erworbenen Stücke stammen ursprünglich aus der Vermögensverwaltung von Ex-Milliardärin Madeleine Schickedanz.
Scherzer plant nun eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Arcandor AG mittels eines Insolvenzplanverfahrens. Ein Ergebnis sowie weitere mögliche Schritten seien offen, so Scherzer.
Vorsicht geboten
Scherzer weist selbst darauf hin, seine Beteiligung an Arcandor je nach Fortschritt des Vorhabens wieder reduzieren oder weiter erhöhen zu können. Letztendlich wird es an den Gläubigern Arcandors liegen, ob ein Insolvenzplanverfahren umgesetzt und die Gesellschaft damit von ihren Altlasten endgültig befreit werden kann.
Die derzeit nur noch illiquide an deutschen Regionalbörsen gehandelte Arcandor-Aktie springt nach der Meldung erwartungsgemäß in die Höhe, gewinnt mehrere +100% auf aktuell über 0,07 Euro hinzu. Dem Insolvenztitel wird damit bereits wieder eine Bewertung von rund 18 Millionen Euro zugestanden.
Seriöse Anleger machen einen weiten Bogen um den Wert. Bis zu einem erfolgreichen Insolvenzplanverfahren ist es noch ein langer Weg und selbst dann ist längst nicht gesagt, dass Aktionäre eine Aussicht auf hohe Profite hätten – dafür erscheint Scherzer & Co. als handelnder Akteur zu unbedeutend.