Aumann: Management stapelt tiefer
E-Mobility-Profiteur Aumann (WKN: A2DAM0) veröffentlicht heute seine mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen für das Jahr 2019.
Demnach erreichte der Maschinenbauer nach vorläufigen Berechnungen beim Umsatz das obere Ende des in Aussicht gestellten Prognosekorridors von 260 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) muss Aumann einen Rückgang um -35% auf 21,2 Millionen Euro verkraften.
Auftragsexplosion im E-Mobility-Segment bleibt aus
Die Umsatzerlöse durch E-Mobility-Anwendungen stiegen 2019 um 9,6 Prozent auf 115,1 Millionen Euro, womit Aumann nun knapp die Hälfte seiner Umsätze in dem Zukunftsfeld erwirtschaftet. Gleichzeitig verzeichnet man jedoch nur eine zurückhaltende Nachfrage in dem Segment. So konnte der Auftragseingang 2019 nur um 4,9 Prozent auf 119 Millionen Euro gesteigert werden.
Ähnlich schwach war die Auftragslage bereits 2018, als die Neuaufträge nur 3 Prozent über dem Niveau von 2017 lagen – damals konnte jedoch ein Umsatzsprung um 38 Prozent auf 291 Millionen Euro vermeldet werden.
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Ausblick wenig überzeugend
Bei Aumann, das im E-Mobility-Segment Spezialmaschinen und Fertigungslinien für die Produktion von Komponenten des elektrifizierten Antriebsstrangs fertigt, macht sich die Flaute der Automobilindustrie in sinkenden Gewinnen bemerkbar. Es sind schwache Zahlen, darüber sind sich die Marktteilnehmer einig. Auch der Ausblick für 2020 dürfte Anleger kaum überzeugen. In einem herausfordernden Umfeld visiert Aumann Umsätze zwischen 180 und 200 Millionen Euro bei einer positiven EBITDA-Marge von bis zu 5 Prozent an.
Im Januar hatte das Unternehmen den Kapitalmarkt darüber informiert, dass es infolge einer Falschbuchung von einmaligen Transaktionskosten im Zuge des Börsengangs 2017 zu einer fehlerhaften Bilanzierung kam, in dessen Folge das Konzernergebnis vor Steuern um rund 13 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen wurde (wir berichteten). Damals reagierte die Aktie sehr sensibel, um sich kurz danach wieder zu erholen.
Heute ein ähnliches Bild. Potenziell ist die Aktie dank vergünstigtem Kursniveau und der bilanziellen Stärke ein Kaufkandidat, vorerst bleibt jedoch nur der Platz auf der Watchlist, bis zu einer Phase, in der Aumann von positiven Branchenimpulsen der absatzschwachen Automobilindustrie getrieben wird.
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Interessenkonflikt: Mitarbeiter halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des besprochenen Unternehmens Aumann AG und haben die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt.