Lufthansa: Italien-News sorgt für Verunsicherung

Ein bisschen Pathos schadet nie: Der Lufthansa-Konzern (WKN: 823212) plane, wie die BILD-Zeitung exklusiv berichtet, eine „Luftbrücke zur Warenversorgung für ganz Deutschland“. Die prestigeträchtige Aktion soll laut CEO Spohr „die Lieferketten zur Versorgung der Bevölkerung aus der Luft aufrechterhalten“.

Das kann aber kaum darüber hinwegtäuschen, dass die Kranich-Airline zu den meistbetroffenen Werten der Coronakrise zählt. Deutschland fährt runter – analog dazu verringert die Lufthansa ihre Flugkapazität um 70 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung. Der von Lufthansa offiziell als „außergewöhnliche Krisensituation in der Luftfahrtbranche“ bezeichnete Status Quo bildet sich auch bei europäischen Mitbewerbern ab.

Alitalia vor Verstaatlichung

Diesen Schritt erwägt, ja favorisiert, die italienische Regierung rund um den hochumstrittenen Regierungschef Giuseppe Conte. Eine solche Absicht habe das Kabinett im Rahmen eines Hilfspakets für die Wirtschaft kommuniziert, wie es am Dienstag in einer offiziellen Mitteilung hieß. Alitalia arbeitet – ähnlich wie viele andere Airline-Konzerne – unter signifikanter Zuhilfenahme von fremden Mitteln.

Einschätzung bleibt lageabhängig – doch eins steht schon jetzt fest

Grundsätzlich gilt: Stillstehende Flugzeuge sind reine Geldverschwendung. Die Lufthansa soll laut "Handelsblatt" erwägen, von Staatskrediten Gebrauch zu machen. Seine Liquiditätsausstattung hat der Konzern kürzlich situationsgerecht angepasst.

Lufthansa ist aus guten Gründen noch nie auf der Liste unserer Aktien-Favoriten gelandet. Wer hier weiter investiert sein will, sollte diszipliniert in Tranchen (nach)kaufen und etwaige Kursrutschen nicht ausschließen. Ich will Übertreibungen nach unten explizit nicht ausschließen. Im Klartext hieße das mittelfristig Kurse im Bereich von 5 Euro. Bereits am Donnerstag wird es besonders spannend. Dann legt Lufthansa seinen Geschäftsbericht für 2019 vor.

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