Bellerophon: Weiteres Upside-Potenzial nach Covid-19-Zulassung
Gut eine Woche nach der überraschenden Eil-Zulassung für eine Covid-19-Therapie von Bellerophon Therapeutics (WKN: A2PZZR) steht die Aktie des Unternehmens erneut vor dem Ausbruch.
Zeitweise über +600% Tagesplus standen für die Bellerophon-Aktie am vorletzten Freitag auf der Kurstafel. Zuvor hatte das Unternehmen verkündet, eine Sondereinsatzgenehmigung für seinen Produktkandidaten INOpulse bei Covid-19-Patienten erhalten zu haben.
Der Kurs schoss in der Folge bis auf 26 USD durch die Decke, nachdem die Aktie am Vortag noch bei 3,39 USD aus dem Handel gegangen war. Die explodierte Handelsliquidität und hohe Volatilität rief sogleich viele Trader auf den Plan. Auch Leerverkäufer tummelten sich nach dem steilen Anstieg verstärkt in Bellerophon-Papieren und wetteten auf wieder fallende Notierungen.
Spannende Situation
Bis auf 8,44 USD konnte der Kurs in der vergangenen Woche wieder gedrückt werden, bevor es nach entsprechenden Ansagen in unserem kostenlosen Live Chat mit wieder anziehender Nachfrage erneut nach oben ging. Die letzte Woche verabschiedete sich Bellerophon dann bei 12,67 USD aus dem Handel – ein Plus von mehr als 50% auf das Wochentief.
Bellerophon tradet damit bei aktuell rund 58 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung. Unabhängig von der Covid-19-Zulassung ist das Unternehmen an sich keineswegs zu teuer bewertet, schließlich adressiert man mit dem INOpulse Indikationen der Pulmonalen Hypertonie mit Milliardenpotenzial. Eine finale Zulassungsstudie bei Patienten mit Lungenfibrose steht hier vor dem Start, dürfte aufgrund der Virus-Krise aber zunächst "on hold" sein.
Das Hauptargument der Short-Fraktion auf fallende Kurse zu setzen, war und ist die dünne Kapitaldecke: Rechnet man die letzten Zahlen hoch, dürfte Bellerophon kaum mehr als noch ein paar wenige Millionen US-Dollar in der Kasse haben. Immerhin hatte man Ende letzten Jahres eine Vereinbarung mit zwei großen Aktionären treffen können, die bei Bedarf eine Wandelanleihe über maximal 10 Millionen US-Dollar zeichnen. Macht das Unternehmen hiervon Gebrauch, wären im Endeffekt jedoch die Ausgabe günstiger Aktien und eine entsprechende Verwässerung – ähnlich wie bei einer gewöhnlichen Kapitalerhöhung – die Folge.
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Was die Aktie also erneut richtig befeuern könnte, wären alternative Finanzierungswege. CEO Fabian Tenenbaum ließ gegenüber BioWorld.com bereits verlauten, dass man „verschiedene Möglichkeiten“ habe, die man sondieren könne. Die Tatsache, dass bis dato noch kein "Offering" erfolgt ist, stimmt zuversichtlich, dass Bellerophon andere Wege beschreiten möchte.
Einer davon könnte eine staatliche Finanzierung sein, wie ein Investor aus Unternehmenskreisen erfahren haben will. Vorstellbar ist auch, dass man erst weiteres Momentum generieren möchte, um ausstehende Warrants mit Ausübungspreisen von 12 und 18,63 USD zur Auslösung zu bringen. Auch eine Kapitalerhöhung zu höheren Kursen könnte angestrebt werden. Hierfür müsste Bellerophon aber weitere substanzielle Fortschritte liefern.
In diesem Zusammenhang klingt die kursierende Information vielversprechend, wonach Bellerophon derzeit mit Kliniken arbeitet, um den Einsatz des INOpulse bei Covid-19-Patienten zu implementieren. So soll eine Unternehmensmeldung vorgesehen sein, sobald der erste Patient mit INOpulse behandelt wurde.
Nächste Tage und Wochen entscheidend
Wie hoch es für die Bellerophon-Aktie schlussendlich gehen kann, hängt nun entscheidend von den weiteren Schritten ab. Allen voran können wir uns von dem bevorstehenden Jahresbericht wichtige Hinweise auf die kommende Sentimententwicklung erwarten. Viele Faktoren, darunter auch das renommierte Management mit Ex-Amgen-Finanzchef Jonathan Peacock als oberstes Aufsichtsorgan sowie treue Großaktionäre, stimmen positiv.
Im Bestfall kann die Aktie in den kommenden Wochen Preise über 50 USD erklimmen. Zeichnet sich hingegen ab, dass INOpulse bei Covid-19 keine Rolle spielen wird, ist eine Kurs-Rückkehr unter 5 USD wahrscheinlich.
Interessenkonflikt: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Mitglieder beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.