adidas: Düstere Zahlen...

Manuel
27.04.20

adidas (WKN: A1EWWW) startet erwartungsgemäß mit ganz schwachen Zahlen in die Handelswoche. Die Reaktion an der Börse fällt moderat aus. Der Kurs notiert nahezu unverändert bei 205 Euro.

Ein „Großteil der Geschäftstätigkeit“ komme durch das Coronavirus „zum Erliegen“, heißt es von adidas heute. 7 von 10 Läden rund um den Planeten sind derzeit geschlossen. Die Auswirkungen spürte adidas auch schon im ersten Quartal. Das Resultat: Ein Gewinneinbruch um 97 Prozent auf 20 Millionen Euro. Der Umsatz ging konzernweit um 19 Prozent zurück.

Zweites Quartal wird desaströs

Verkäufe von Produkten mit dem adidas-Logo brachen von Januar bis März um ein Fünftel ein. Besser machte es die US-Marke Reebok mit einem Absatzminus von vergleichsweise geringen 12 Prozent. Für das laufende zweite Quartal rechnet adidas indes mit einem „noch stärker ausgeprägten Umsatz- und Gewinnrückgang“ als im ersten Quartal. Vorstandschef Rorstedt sieht sich trotz des Corona-Gegenwinds „gut gerüstet“:

Eine gesunde Lebensweise wird für unsere Konsumenten immer wichtiger. Sie wollen durch Sport fit und gesund bleiben. Ich bin trotz der aktuellen Situation zuversichtlich, dass die Sportartikelindustrie langfristig attraktive Möglichkeiten für adidas bietet.

Rorsted ließ in der obligatorischen Konferenz verlauten, dass sich adidas nicht via einer Anleihe kurzfristig Geld beschaffen konnte und aus Mangel an Alternativen auf Unterstützung vom Staat zurückgreifen musste. Der Grund: ein fehlendes Kredit-Rating. Ein solches besitzt adidas nicht, da man sich „in jüngster Zeit selten Geld am Anleihemarkt besorgt“ hat, so CFO Ohlmeyer.

Für 2020 keine Besserung in Sicht

adidas-Produkte sind meiner Einschätzung nach qualitativ hochwertig, dafür aber ein bisschen teuer. Damit haben die Herzogenauracher etwas gemeinsam mit den Preisen des US-Konkurrenten Nike hierzulande. An der Marktposition von adidas dürfte die Krise wenig ändern, an der Kauflaune bestimmter Kundensegmente schon.

2019 fuhr adidas ein signifikantes Aktienrückkaufprogramm. Dafür ist nun kein Geld mehr da. Der bekannteste Sportartikelhersteller Europas generierte 2019 23,6 Milliarden Euro Umsatz – Rekord. 2020 wird dieses Niveau wohl nicht geknackt. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr traut sich das adidas-Management zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu.

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