Carnival: Saudis verhindern den Untergang!
Zu den größten Verlierer der Covid-19-Pandemie gehört natürlich die Touristikbranche. Egal ob nun Touristikkonzerne wie die TUI, Fluggesellschaften wie die Deutsche Lufthansa oder eben Kreuzfahrtunternehmen wie eben Carnival (WKN: 120071).
Carnival ist dabei immerhin sogar das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt. Zu dem Konzern gehören die Marken AIDA Cruises, Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland-America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises sowie Seabourn Cruise Line mit mehr als 100 Schiffen. Entstanden ist die heutige Carnival, die in Panama registriert ist aber ihre Hauptverwaltung im US-amerikanische Florida sitzen hat, durch den Zusammenschluss der 1972 gegründeten Carnival Cruise Lines mit der Kreuzfahrsparte der ehemaligen Peninsular and Oriental Steam Navigation Company im April 2003.
Anleger lieb(t)en Oligopol sowie begrenztes Monopol
Dass Kreuzfahrtunternehmen wie Carnival, Norwegian Cruise Lines sowie Royal Caribbean Cruises lange Zeit zu den Lieblingen der Anleger gehörten, erscheint logisch. Erstens nämlich ist diese Branche oligopolartig organisiert, so dass die größten vier Kreuzfahrtkonzerne rund 80% des gesamten Marktes auf sich vereinigen. Neue Konkurrenten haben es schon deshalb schwer, weil sie erst einmal entsprechend viele Kreuzfahrtschiffe benötigen würden, die so kurzfristig gar nicht gebaut werden können.
Zweitens aber verfügt jedes Kreuzfahrtunternehmen auch stets noch über ein begrenztes Monopol. Denn sind die Gäste erst einmal auf einem Kreuzfahrtschiff, sind sie quasi in den Klauen der entsprechenden Anbieter gefangen. Schließlich können die Gäste, wenn sie etwas zu essen, zu trinken oder Souvenirs kaufen möchten, dies nur auf dem Schiff tun – und alle diese Angebote werden natürlich von dem entsprechenden Kreuzfahrtunternehmen betrieben, mit dementsprechend hohen Margen.
Registrierung in Steuerparadiesen erschwer(t)en Staatshilfen...
Leider aber kam es auf einigen Kreuzfahrtschiffen zu Ausbrüchen der vom SARS-CoV-2-Virus ausgelösten Krankheit Covid-19, weshalb diese unter Quarantäne gestellt wurden. Dies alleine hätte wohl schon ausgereicht der Branche einen entsprechenden Dämpfer zu versetzen. Doch schließlich kam es im Zuge der sich ausbreitenden Pandemie zu zahlreichen Reisebeschränkungen, so dass zuletzt quasi gar nichts mehr ging.
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Kurzfristig stand daher sogar zu befürchten, dass einer oder mehrere der großen Anbieter in die Insolvenz gehen könnten. Zumal die Unternehmen oftmals, aus steuerlichen Gründen, in Ländern wie Panama oder der Schweiz registriert waren und sind, was staatliche Hilfen mindestens erschwerte. Kürzlich aber stiegen dann die Saudis mit ihrem Staatsfonds im Zuge einer Kapitalerhöhung beim Marktführer Carnival ein und setzten damit ein Zeichen.
Saudis verhindern den Untergang und glauben ans große Comeback!
Zum einen nämlich, dass sich die Unternehmen durchaus noch Geld am Kapitalmarkt besorgen können. Zum anderen, dass es auch noch Investoren gibt, die über kurz oder lang an ein großes Comeback glauben. Ich jedoch tue mich da schwerer. Zwar denke auch ich, dass die großen Konzerne überleben und mittel- bis langfristig ein Comeback schaffen können. Angesichts vieler Millionen neuer Kurzarbeiter beziehungsweise Arbeitsloser dürfte das aber einige Jahre dauern.
Der Untergang scheint zwar abgewendet, wodurch ein Boden in den Aktien eingezogen ist. Aber die Aktien eignen sich nur für sehr risikofreudige, strategisch langfristige Investoren – wie den saudischen Staatsfonds! Insofern sollten Sie – als Privatanleger – sich zwei Mal überlegen, ob Sie mit ihrem Geld bei diesen Aktien an Bord gehen möchten. Wenn ja, erscheint die Aktie der Nummer 1, Carnival, gerade nach dem Einstieg der Saudis eine gute Wahl.
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