Spotify: Wie weit kann die Kursrally noch führen?
Eine grandiose Kursrally legte zuletzt die Aktie des Musikstreaming-Anbieters Spotify Technology (WKN: A2JEGN) aufs glatte Börsenparkett. Grund hierfür war der Abschluss neuer Exklusivverträge mit mehreren reichweitenstarken Podcast-Betreibern.
Konkret nahm Spotify JRE The John Rogan Experience, Kim Kardashian sowie Warner Brothers-Tochter DC Entertainment unter Vertrag. JRE The John Rogan Experience richtet sich dabei an Kampfsportfans, konkret Fans von Boxkämpfen, Wrestling-Matches sowie der UFC, also wahrscheinlich in erster Linie an Männer. Kim Kardashian dagegen gilt als Mode-Ikone und richtet sich wohl eher an Frauen. Wohingegen man mit DC Entertainment (Batman, Superman und Co.) in erster Linie Kinder adressiert.
Die Aktie ist noch gar nicht so teuer...
Durch diese Podcasts möchte Spotify natürlich neue Leute auf seine Plattform locken, die dann entsprechende Abonnements abschließen sollen. Dabei verfügt der Konzern schon heute über circa 140 Millionen zahlende Abonnenten und damit mehr als Netflix. Ich gehe davon aus, dass es – zwar nicht nur, aber eben auch – diese neuen Leute bald mehr als 150 Millionen zahlende Kunden sein werden. Wobei selbst das noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein dürfte. Dafür aber sieht die Bewertung der Aktie, der Kursrally zuletzt zum Trotz, noch sehr vernünftig aus.
So wird ein Jahresumsatz von zuletzt 6,76 Milliarden Euro sowie ein Nettoverlust von 186 Millionen Euro mit einer Marktkapitalisierung von knapp 43,7 Milliarden Euro belegt. Im laufenden Geschäftsjahr 2020 soll der Jahresumsatz, trotz Covid-19-Pandemie, auf über 7,1 Milliarden Euro steigen und der Nettoverlust auf unter 45 Millionen Euro gesenkt werden. Damit würde die Aktie ein KUV 2020e von rund sechs aufweisen. Zum Vergleich: Netflix weist ein entsprechendes KUV von über neun auf!
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Vergleicht man Spotify weiter mit Netflix, fallen einem noch mehr Argumente ein, die klar für Spotify sprechen. So sind die Schweden deutlich weniger stark verschuldet und müssen zur Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells auch deutlich weniger neue Schulden aufnehmen. Zudem waren die Wachstumsraten mit rund +30% p.a. zuletzt höher als bei Netflix, wenngleich man den Amerikanern die höhere Ausgangsbasis beim Jahresumsatz zugute halten muss.
Nichtsdestotrotz sollten Anleger sich sehr gut überlegen, ob sie lieber in die Aktie des Videostreaming-Anbieters Netflix oder nicht doch besser in die Aktie des Musikstreaming-Anbieters Spotify investieren wollen. Denn auch wenn das Netflix-Papier zuletzt mit dem Sprung auf neue Allzeithochs ein starkes Kaufsignal geliefert hat, läuft bei Spotify bereits eine Kursrally, die zudem noch längst nicht zu Ende sein muss.
Gerade auch, da die eingangs erwähnten neuen Deals das Wachstum weiter anfeuern dürften. Ich jedenfalls betrachte die Aktie von Netflix derzeit „nur“ als eine gute Halteposition, wohingegen ich die Aktie von Spotify an schwachen Tagen als klaren Kaufkandidaten bezeichnen würde. Dabei liegt mein Kursziel auf Sicht von rund sechs Monaten bei 300 USD sowie auf Sicht von 12-18 Monaten bei 425 USD.
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