MorphoSys: Anlegern gefällt der Ausblick nicht, aber...
Erst am vergangenen Wochenende konnte das deutsche Biotechunternehmen MorphoSys (WKN: 663200) einen großen Erfolg verbuchen, nämlich die FDA-Zulassung des Krebsmittels Monjuvi (Tafasitamab). Daraufhin machte die Aktie einen Freudensprung...
Doch die Kursgewinne des Wochenendhandels konnten leider nicht ganz verteidigt werden. Heute vermeldete MorphoSys nun seine aktuellen Geschäftszahlen. Obwohl auch diese hervorragend ausfielen, geriet die Aktie im Anschluss erneut unter Abgabedruck. Marktbeobachter begründeten dies vor allen Dingen mit dem, aus ihrer Sicht, relativ schwachen Gewinnausblick des Managements. Doch wie steht es wirklich um Unternehmen und Aktie?
Aktuelle Geschäftszahlen schlicht und einfach hervorragend!
Konkret meldete die Gesellschaft für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2020 einen Konzernumsatz in Höhe von 269,7 Millionen Euro. Dies ist ein Vielfaches des Vorjahreswerts von 48,2 Millionen Euro, was in erster Linie auf eine Vorauszahlung aus der Kooperationsvereinbarung mit InCyte zurückzuführen ist. In der Folge wies der Konzern ein EBIT von 163,5 Millionen Euro, nach -29,3 Millionen Euro im Vorjahr, aus. MorphoSys verfügt jetzt zudem über liquide Mittel in Höhe von über einer Milliarde Euro.
So weit, so gut! Doch das Problem soll ja der schwache Ausblick, insbesondere beim Gewinn, gewesen sein. Schauen wir uns also die Umsatz- und Gewinnprognose des Managements für 2020 an. So erwarten die Damen und Herren um CEO Jean-Paul Kress für 2020 einen Konzernumsatz zwischen 280 und 290 Millionen Euro (ohne Monjuvi!). Die Investitionen in Forschung und Entwicklung beziffert man auf 130 bis 140 Millionen Euro, so dass am Ende weiterhin ein EBIT zwischen -15 und fünf Millionen Euro in Aussicht gestellt wird.
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MorphoSys-Management für konservative Prognosen bekannt und...
Damit erwartet das Management im arithmetischen Mittel einen EBIT-Verlust in Höhe von fünf Millionen Euro. Dies scheint auf den ersten Blick in der Tat etwas dürftig. Allerdings hat das Management bis dato noch nie etwas anderes in Aussicht gestellt. Dies dürfte zum einen daran liegen, dass das Management grundsätzlich für seine konservativen Prognosen bekannt ist, die letztlich oftmals übertroffen werden.
Zum anderen gibt es jedoch auch durchaus noch Risiken. So steht eine weitere FDA-Entscheidung (PDUFA) bezüglich des Medikamentenkandidaten Tafasitamab für Sonntag, den 30. August 2020, aus. Wobei die vermeintlich schwache Gewinnprognose darauf hindeutet, dass das Management auch hier weiterhin sehr zuversichtlich ist. Denn kommt es zu einer positiven Entscheidung, darf die Gesellschaft das Medikament zwar vermarkten.
Dafür aber müssen erst einmal entsprechende Strukturen auf- beziehungsweise weiter ausgebaut werden, was mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Wenn die Aktionäre die Aktie daher heute wirklich aufgrund dieser schwachen Gewinnprognose verkauft haben, war dies meines Erachtens ein Fehler. Unter 110 Euro jedenfalls würde ich den Titel mit Kursziel 135 Euro einsammeln!
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