AMD: Geplante Xilinx-Übernahme ist Frontalangriff auf Intel!

Sascha
27.10.20

Bereits vor einigen Wochen pfiffen es die Spatzen von den Dächern und natürlich wurdest auch Du hier auf sharedeals.de wie immer bestens informiert. Nun ist es endlich offiziell: AMD (WKN: 863186) möchte Xilinx (WKN: 880135) schlucken!

Wie bereits in meinem letzten Artikel geschrieben, denkt das Management von AMD um CEO Lisa Su groß und nutzt die Tatsache, dass die Aktie eklatant überbewertet erscheint, bestens aus. So beläuft sich das Übernahmeangebot zwar auf 35 Milliarden US-Dollar, was grundsätzlich großzügig erscheint. Allerdings soll die Übernahme in einem sogenannten All-Stock-Deal abgewickelt werden: AMD bezahlt also ausschließlich mit eigenen Aktien!

Geplante Xilinx-Übernahme ist Frontalangriff auf Intel!

Ziel der Übernahme von Xilinx ist es dabei natürlich das Geschäft mit Rechenzentren weiter zu stärken, in dem AMD dem großen Konkurrenten Intel zuletzt mächtig Feuer unter dem Hintern gemacht hat. Intel hat sich hier im Jahr 2015 mit der Übernahme von Altera gestärkt. Seitdem ist jedoch wenig passiert und, wie die letzten Quartalszahlen von Intel gezeigt haben (wir berichteten erst kürzlich), muss Intel hier dringend nachbessern.

Ausgerechnet jetzt, wo Intel sich ohnehin in der Defensive befindet, kommt nun der Frontalangriff von AMD. Auf den ersten Blick wirkt auch das wie ein cleverer Schachzug. Nur was man bei aller berechtigten Kritik an Intel nie vergessen sollte: Intel war über mehrere Jahrzehnte der weltgrößte Chipkonzern und verfügt aus diesen besseren Tagen noch über reichlich Substanz.

Intel unter Zugzwang: Kommt es zur Bieterschlacht um Xilinx?

Konkret bedeutet dies, dass Intel eine Übernahme im Volumen von 35 Milliarden US-Dollar quasi aus der Portokasse stemmen könnte. Ja, selbst Übernahmen im Volumen von mehr als 100 Milliarden US-Dollar wären für Intel eigentlich kein Problem. Wenn das Management von Intel daher halbwegs clever ist, wehrt es diesen Frontalangriff nicht nur ab, sondern geht direkt in den Angriffsmodus über.

So könnte Intel den Konkurrenten AMD bei Xilinx problemlos überbieten. Dabei wäre sogar ein Angebot möglich, dass aus einer Barkomponente sowie eigenen Aktien besteht. Dies käme wohl bei institutionellen Anlegern sehr gut an, da diese gerne zumindest eine Barkomponente vereinnahmen. Zudem halte nicht nur ich die Intel-Aktie, allen Problemen des Konzerns zum Trotz, für unterbewertet.

AMD unattraktiv, Intel interessant – und Xilinx am Ende der lachende Dritte?!

Wenn man institutionellen Anlegern daher ein Übernahmeangebot, dass sowohl aus eigenen Aktien als auch einer Barkomponente besteht, unterbreitet, müsste man wohl gar nicht so viel mehr als die von AMD nun gebotenen 35 Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen. Damit würde man zudem gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, nämlich den Frontalangriff von AMD abwehren und direkt in die Offensive gehen.

Vor diesem Hintergrund bleibe ich auch bei meinen Einschätzungen für alle drei genannten Chipaktien: Das Papier von AMD ist zu teuer und sollte an starken Tagen tendenziell eher verkauft werden, die Aktie von Intel hingegen ist (zu) günstig und sollte an schwachen Tagen tendenziell eher gekauft werden. Die Aktie von Xilinx ist hingegen eine gute Halteposition, weil einerseits durch das Übernahmeangebot von AMD abgesichert und zum anderen die Chance auf einen Bieterkampf besteht.

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