Amazon.com: Alle kaufen, nur einer nicht!
Im Zuge der US-Präsidentschaftswahl haussierten zuletzt die großen Technologiewerte wieder. Auch die Aktie des weltgrößten E-Commerce- und Cloud-Anbieters Amazon.com (WKN: 906866) nähert sich schon wieder in großen Schritten ihrem Allzeithoch.
Es scheint also fast so, als habe man an der Börse die US-Präsidentschaftswahl abgehakt. Auch vor der Covid-19-Pandemie und der daraus folgenden Rezession hat man keine Angst mehr. Gerade Amazon.com gilt doch ohnehin als einer der großen Profiteure dieser Pandemie. Alle sind sich daher einig und kaufen die Aktie wie verrückt, die Jahresendrally scheint bereits begonnen zu haben. Nur einer macht da nicht mit!
Jeff Bezos verkauft eine Million Amazon.com-Aktien...
Das Problem dabei ist nur, dass der eine jemand ist, der das Unternehmen wohl besser kennt als jeder andere, nämlich der Gründer, Großaktionär und CEO des Konzerns und inzwischen reichste Mensch der Welt: Jeff Bezos. Denn wie heute in den USA bekannt wurde, hat Jeff Bezos am Montag und Dienstag dieser Woche eine Million Amazon.com-Aktien im Gegenwert von mehr als drei Milliarden US-Dollar veräußert.
Der legendäre Fondsmanager und Buchautor Peter Lynch schrieb seinerzeit einmal, dass ihn solche Insiderverkäufe nicht wirklich interessieren würden. Denn hinter diesen stecke oftmals schlicht und einfach, dass die entsprechende Person Geld (Cash!) brauche, zum Beispiel zur Finanzierung einer Scheidung oder um eine neue Villa oder Yacht zu bezahlen. Mit dem Unternehmen selbst habe es jedenfalls in der Regel nichts zu tun, da es ja sonst auch verbotener Insiderhandel wäre.
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Dieser Insiderverkauf ist trotzdem unschön!
Grundsätzlich ist das auch richtig. Wobei Jeff Bezos bereits geschieden wurde, was seine ehemalige Frau MacKenzie Bezos zu einer der reichsten Frauen der Welt machte. Allerdings nutzt Jeff Bezos seinen Reichtum schon seit einiger Zeit, um Gutes zu tun. Daher verkauft er auch regelmäßig Amazon.com-Aktien, um diese Wohltaten zu finanzieren. Zuletzt wurde ihm jedoch auch ein Interesse am Kauf der TV-Senderkette CNN nachgesagt, wofür er sicherlich auch eine ganze Stange Geld benötigen würde.
Aber wie man es auch dreht und wendet. Wenn die ganze Anlegerherde Richtung Norden rennt und nur der, der es eigentlich am besten wissen muss, gen Süden, ist das trotzdem unschön. So fielen zuletzt beispielsweise auch Aktien wie TeamViewer oder Varta einige Wochen/Monate, nachdem dort Insider Kasse gemacht hatten. Es muss ja nicht mal Probleme bei dem Unternehmen geben, vielleicht ist die Aktie selbst einem Jeff Bezos inzwischen einfach zu heiß gelaufen. Ich wäre daher vorsichtig – und sehe den Titel derzeit nur noch als Halteposition!
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