Everfuel: Nel-Spin-Off startet durch
Aktionäre von Everfuel (WKN: A2QGNH) staunen nicht schlecht. Wie von Geisterhand zieht der Aktienkurs im gestrigen Handel um satte +31% an. Stehen weitere massive Kurszuwächse bevor?
Die Meldung, dass der dänische Dienstleister im Bereich von H2-Infrastruktur sein Engagement in Norwegen weiter ausbaut, hat den Aktienkurs des Nel-Spin-Offs gestern im Tradegate-Handel auf 4,90 Euro förmlich explodieren lassen. Im heutigen frühen Handel kamen Anleger mit 4,40 Euro einen kleinen Tick günstiger an die Papiere. Aktuell knallen die Notierungen schon wieder nach oben und überspringen die Marke von 5 Euro deutlich.
13,2 Millionen Aktien konnten vor wenigen Wochen zu 22 Norwegischen Kronen, das waren damals umgerechnet ca. 2 Euro, bei überwiegend institutionellen Investoren platziert werden. Insgesamt sind 72,3 Millionen Aktien ausgegeben, wovon das Nel-Management über die E.F. Holding 67,85 Prozent der Anteile hält. Nel besitzt weiterhin 16,86 Prozent an dem Unternehmen und nutzt das eingenommene Kapital, um den eingeschlagenen Expansionskurs schnell voranzutreiben.
Der Hydrogenspezialist Nel ist sicherlich jedem sharedeals.de-Leser als Highflyer des Wasserstoffbereichs bestens bekannt. Im Schatten des Booms von Nel hat der Spin-Off am 29. Oktober dieses Jahres das Licht des Börsenparketts entdeckt.
Norwegen spielt eine Schlüsselrolle
Norwegen, das kleine Königreich im Norden Europas, gilt als Vorreiter für Elektromobilität. Nirgendwo werden in Europa so viele Elektroautos zugelassen wie dort. Sechzig Prozent der Neuzulassungen in Norwegen entfallen mittlerweile auf vollelektrisch angetriebene Autos und weitere fünfzehn Prozent auf die Plug-in-Hybride.
Die Öl- und Gasnation hat frühzeitig, bereits in den Neunziger Jahren grundsätzlich die Weichen zur Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen gestellt und zuletzt steuerliche Anreize für alternative Antriebskonzepte gegeben.
Während Deutschland noch im Tiefschlaf war, wurden Fakten geschaffen. So wundert es mich nicht, dass Norwegen auch in der Wasserstoffstrategie in Europa klar die Nase vorn hat. Bereits im Juni dieses Jahres hat die Regierung eine nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
Die Regierung unterstützt norwegische Unternehmen, welche die weitere Entwicklung mit modernen Technologien beeinflussen können. Vor allem im Schiffsverkehr sieht Norwegen erhebliches Einsatzpotenzial für Wasserstoff. Kein Wunder, dass norwegische Wasserstoff-Aktien derzeit in aller Munde sind.
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Vorreiter setzt sich ehrgeizige Ziele
Everfuel ist ein Entwickler, Eigentümer und Betreiber von Wasserstoffstationen und ist in der Wasserstoffproduktion sowie der Wasserstoffverteilung tätig. Es will sich aus Norwegen heraus vollständig auf den europäischen Markt konzentrieren. Das Potenzial des europäischen Fueling-Markts beziffert das Unternehmen selber auf rund 350 bis 400 Milliarden Euro pro Jahr.
Wir haben das erklärte Ziel, grünen Wasserstoff europaweit kommerziell verfügbar zu machen. Norwegen spielt eine Schlüsselrolle. Um dieses Ziel zu erreichen, sind wir bestrebt, bestehenden und neuen Kunden Wasserstoff anzubieten,
sagt Jacob Krogsgaard, CEO von Everfuel.
Bereits in zehn Jahren will die Gesellschaft mit einem stringenten 4-Phasen-Plan selber hiervon rund eine Milliarde Umsatz bei einer EBITDA-Marge zwischen 30 und 35 Prozent generieren. Bereits in 2023 plant das Unternehmen, welches sich immer noch in der Proof-of-Business-Phase befindet, ein positives EBITDA.
Die Hauptkunden sind Besitzer und Betreiber von Bussen, Taxis und Lastwagen. Aber auch der Einsatz in Züge und Schiffen ist im Fokus des Managements.
Die Ziele sind heiß. Um diese zu erreichen, hat das Unternehmen beim Mutterkonzern zugeschlagen. Nachdem Anfang November zunächst eine Vereinbarung zur Übernahme der H2CO AS in Norwegen unterzeichnet wurde, greift Everfuel nun nach der Mehrheit an dem Unternehmen H2 Fuel Norway AS (H2Fuel), ebenfalls eine Tochter von Nel.
Das neue Unternehmen soll sodann unter Everfuel Norway Retail AS firmieren und in Norwegen Wasserstoff-Tankstellen bauen, besitzen und betreiben. Die ersten Projekte sind in Oslo geplant. Die Übernahme soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Das gilt es im Hype jetzt zu beachten
Wasserstoffaktien sind derzeit in aller Munde. Trotz eines zunächst verpatzten Börsenstarts reißen sich Anleger mittlerweile um die Anteilsscheine des Unternehmens und zahlen einen satten Aufschlag von über 100 Prozent zum IPO-Preis. Dennoch könnte der Aktienkurs im Vergleich zu einigen anderen aus diesem Sektor weiteres Potenzial besitzen und noch deutlich weiter laufen.
Auch wenn Wasserstoff mittlerweile in aller Munde ist, so dürften auch die Aktienkurse nicht ewig in einer Einbahnstraße laufen. Deswegen solltest Du bei einem möglichen Engagement Kursrücksetzer berücksichtigen und Dein Money Management im Auge behalten.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des besprochenen Unternehmens Everfuel und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren.