Nemetschek: Der Chef erdet die Anteilseigner!

Sascha
02.12.20

Bereits gestern geriet die Aktie des Bau- und Architektursoftware-Spezialisten Nemetschek (WKN: 645290) unter stärkeren Abgabedruck. Heute im frühen Geschäft setzt sich dies fort.

Umgehend kamen an der Börse Spekulationen darüber auf, dass es vielleicht eine Short-Attacke auf das Papier geben könnte, wie wir es zuletzt bei Grenke erlebt haben. Allerdings kann ich hier Entwarnung geben. Mir jedenfalls ist nicht bekannt, dass sich irgendein Shortseller verstärkt auf die Aktie eingeschossen hätte. Vielmehr ist es wohl eher so, dass der Chef des Unternehmens die zuletzt etwas euphorischen Anteilseigner ein wenig auf den Boden der Tatsache zurückgeholt hat.

Nemetschek präsentierte sich auf einer Investorenkonferenz...

So hat sich Nemetschek gestern auf einer – von der Berenberg Bank organisierten – Investorenkonferenz präsentiert. Bei seinem Auftritt hat Unternehmenschef Dr. Axel Kaufmann ausgeführt, dass sich das Umsatzwachstum im laufenden Geschäftsjahr 2020 letztlich wohl eher im hohen einstelligen Prozentbereich bewegen dürfte – und nicht wie zuletzt von Analysten und Anlegern angenommen bei zehn Prozent oder mehr.

Darüber hinaus sagte er, dass es ebenfalls unrealistisch sei, die zuletzt erzielten Margensteigerungen in die Zukunft zu extrapolieren. Vielmehr stoße man hier langsam an die Decke. In letzter Konsequenz bedeutet dies: Der Chef von Nemetschek, der das Unternehmen ja am besten kennen dürfte, stellt sowohl ein etwas langsameres Umsatz- als auch ein wohl leicht überproportional schwächeres Gewinnwachstum in Aussicht. Logisch, dass die Börsianer darauf nicht sonderlich erfreut reagiert haben!

Diese Korrektur tut der Aktie sehr gut!

Anteilseigner von Nemetschek werden über solche Aussagen wohl erst einmal fluchen und gegebenenfalls ihre Position auch reduzieren. Ich halte diese Reaktion jedoch für wenig rational. Denn letztlich hat der Unternehmenschef die Wahrheit gesagt und damit die zuvor etwas (zu) euphorischen Anteilseigner wieder geerdet. Das ist kurzfristig unschön, aber aus langfristiger Sicht gut. Würde der Unternehmenschef die Erwartungen von Anlegern und Analysten in den Himmel schießen lassen und sie dann nicht mehr erfüllen können...

Du kannst Dir denken, was dann mit der Aktie passieren würde. Zumal diese Korrektur dem Titel durchaus gut bekommt. Nicht umsonst habei ich bereits in meinem letzten Artikel hier auf sharedeals.de davor gewarnt, dass die Bäume auch bei Nemetschek nicht in den Himmel wachsen und die Aktie kein Schnäppchen mehr ist. Dabei bleibt es auch, trotz dieser Korrektur. Allerdings scheint der Titel um 54 Euro charttechnisch gut unterstützt, sodass zumindest Trader zu diesen Kursen zugreifen können.

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