Johnson & Johnson präsentiert Covid-Daten: Das wird nix!
Der US-Pharmariese Johnson & Johnson (WKN: 853260) legt wie geplant seinerseits Covid-19-Impfstoffdaten vor und präsentiert eine enttäuschende Effektivität. Insbesondere langfristig dürfte die J&J-Vakzine keine Rolle spielen. Das beflügelt die Aktien anderer Hersteller.
Aktien von Moderna, BioNTech und Novavax (nach starken Daten gestern) profitieren von den Phase-3-Daten des Wettbewerbers Johnson & Johnson und schießen durch die Decke. Dessen Impfstoffkandidat gegen Covid-19 hat zwar den Vorteil, nur einmal gespritzt zu werden, kommt aber auf eine Schutzwirkung von lediglich 66 Prozent. Damit bleibt man weit hinter den Ergebnissen der Konkurrenz, insbesondere den mRNA-Playern mit über 90 Prozent Effektivität, zurück.
Unternehmensangaben zufolge konnte der Impfstoff in den USA eine Wirkung von 72 Prozent erzielen, während in Lateinamerika 66 Prozent und in Südafrika 57 Prozent verbucht wurden. Insbesondere die südafrikanische Virusmutante bereitet Experten derzeit Sorge, da bislang kein Impfstoff einen ausreichenden Schutz zu gewähren scheint.
Die J&J-Aktie verliert heute im Zuge der News angesichts der riesigen Marktkapitalisierung nur geringfügig. Aufgrund der herrschenden Not und Dringlichkeit ist eine weltweite Zulassung und Verabreichung der Vakzine wahrscheinlich, jedoch dürfte sie langfristig keine Rolle auf dem Markt spielen.
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Translate Bio – der noch unentdeckte Impfstoff-Gewinner
Deutlich attraktiver bleibt daher der Titel von Translate Bio, bei dem die Kurskatalysatoren erst noch vor der Tür stehen. Translate verfügt derzeit über eine bessere Kapitalausstattung als Novavax und hat mit Sanofi den Weltmarktführer im Impfstoffbereich als globalen Partner an seiner Seite, kommt aktuell aber auf nicht mal 1,7 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung.
Translate arbeitet zudem offensichtlich an einer inhalierbaren Version des Impfstoffs. Außerdem wird die Möglichkeit einer mRNA-Vakzine evaluiert, die gleichzeitig gegen Covid-19 und die Grippe wirkt. Ein solches Präparat könnte langfristig das Mittel der Wahl für die Weltbevölkerung sein. Die Translate-Aktie ist an schwächeren Handelstagen weiter rigoros einzusammeln.
Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.