Translate Bio: "Rückschlag" für Sanofi? Von wegen!
Deutsche Medien verkaufen aktuelle Aussagen von Sanofi-CEO Hudson in einem Interview mit der Zeitung Le Journal du Dimanche gerne als "Rückschlag" für den französischen Pharmariesen. In Wahrheit ist es das genaue Gegenteil.
Der mRNA-Impfstoffkandidat gegen Covid-19, der in Zusammenarbeit mit unserem Top-Favoriten Translate Bio (WKN: A2JPE8) entwickelt wird, werde in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte Hudson an diesem Wochenende. Das ist allerdings längst keine Überraschung mehr: Seit die Mutationen um sich greifen, wurde eine mögliche Zulassung im laufenden Jahr nicht mehr kommuniziert. Entsprechende Angaben auf der Sanofi-Webseite wurden vor Wochen entfernt.
Impfstoff „umso nützlicher“
Schon letzten Monat verwiesen wir auf eine mögliche Impf-Überraschung aus der Kooperation Sanofis mit Translate Bio. Diese scheint sich nun zu bestätigen.
Dieser Impfstoff wird dieses Jahr noch nicht fertig sein, könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt umso nützlicher sein, wenn der Kampf gegen Varianten fortgesetzt werden soll.
Mit diesen Aussagen bestätigt Hudson indirekt das, was wir bereits vermutet hatten: Der eigene Impfstoff soll nicht bloß irgendeine weitere Vakzine sein, sondern Sanofis Anspruch als Weltmarktführer im Impfstoffsektor gerecht werden. Dem Vernehmen nach ist ein umfassender Schutz gegen Mutationen des Virus geplant, wie sie aktuell auf globaler Ebene immer mehr auftreten. Möglicherweise plant Sanofi auch von Beginn an mit einer inhalierbaren und damit weltweit einzigartigen Impf-Version. Das Know-how ist bei Partner Translate vorhanden.
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Der Beginn einer Phase 1/2-Studie soll ohne Verzögerung noch im laufenden Quartal starten, so steht es auch in einer neuen Päsentation aus der aktuellen Woche. Ab Anfang 2022 könnte sich die Sanofi-Vakzine als erste Wahl im Kampf gegen die Pandemie etablieren. Wir rechnen bei einem entsprechend differenzierten Impfstoff-Profil mit internationalen Großbestellungen der Staaten über mehrere hundert Millionen Dosen sowie einem dauerhaften Umsatztreiber.
Interessant ist, dass Hudson mehrere Studien und Impfstoffe im Bereich Influenza auf mRNA-Basis ankündigt. Das könnte auf einen Kombi-Wirkstoff gegen Covid-19 und Influenza hindeuten.
Kommt der "Dummie-Dip"? Translate-Aktie mit Ziel 50 USD im März
Für Translate Bio, das im Rahmen der Sanofi-Kooperation selbst eh keine Kosten zu tragen hat und von Meilensteinzahlungen und späteren Verkaufsbeteiligungen profitiert, kann diese Entwicklung nur von Vorteil sein. Dennoch dürfte der ein oder andere unerfahrene Anleger die vermeintliche Verschiebung als negativ betrachten. Klar ist schon jetzt: Einem etwaigen "Dummie-Dip" der Aktie wird eine Kursrallye folgen.
Sanofi hält sich mit Details zu seinem mRNA-Impfstoff auffällig zurück. Spätestens mit der bevorstehenden Meldung zum Studienstart wird man die Karten jedoch auf den Tisch legen und den Translate-Kurs laufen lassen müssen. Für Aktionäre könnte die Überraschung noch größer ausfallen als gedacht...
Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.