Translate Bio und Sanofi: Impfstoff doch noch 2021!

Redaktion
14.02.21

Große Aufregung bei Sanofi (WKN: 920657): Nach einem offensichtlich völlig missglückten Interview von Konzernchef Paul Hudson berichten Medien weltweit von einem vermeintlichen "Rückschlag" in der Corona-Impfstoffentwicklung. Jetzt spricht Thomas Triomphe, Boss der für den französischen Pharmariesen extrem bedeutenden Impfstoffsparte Sanofi Pasteur, Klartext.

Der in Kooperation mit Translate Bio (WKN: A2JPE8) entwickelte mRNA-Impfstoff könnte offensichtlich nicht nur gegen Mutationen des Virus schützen, sondern entgegen den Äußerungen Hudsons auch noch im laufenden Jahr verfügbar sein. Das bestätigte Triomphe heute der Nachrichtenagentur Bloomberg in Reaktion auf das vorausgegange Hudson-Interview.

Laut Triomphe könne von einem Rückschlag keine Rede sein. So werde die Phase 1/2-Studie der Translate-Vakzine wahrscheinlich wie geplant im kommenden Monat März beginnen. Sollten die Behörden auf großflächige Late-Stage-Trials verzichten – wovon nach den Erfahrungen mit den bereits zugelassenen Mitteln von BioNTech und Moderna auszugehen ist – könnte eine Zulassung bis zum Jahresende erfolgen, so der Pasteur-Chef. In einer weiteren Stellungnahme heißt es vom Unternehmen:

Sanofi möchte darauf hinweisen, dass es keine Änderung oder neue Verzögerung bei der Entwicklung seiner Impfstoffe gibt.

Kampf hinter den Kulissen?

Der heutige Tag zeigt einmal mehr: Der Druck für Sanofi, in der Pandemie zu liefern, ist enorm. Der Konzern ist seit geraumer Zeit heftiger Kritik ausgesetzt, als Impfweltmeister im Kampf gegen Corona bis dato keine Führungsrolle eingenommen zu haben. Auch die Erneuerung Sanofis mit Ausrichtung auf innovative Zukunftstechnologien geht Kritikern nicht schnell genug voran.

Triomphe gilt als großer mRNA-Anhänger und würde Sanofi wohl am liebsten mit einer eigenen Plattform in diesem Bereich augestattet sehen. Hudson äußerte sich zuletzt konservativer und versuchte seine Investoren auffälligerweise mit dem Verweis auf vorhandene Assets zu beruhigen. Böse Zungen könnten behaupten, Hudson lege mehr Wert auf kurzfristige Profitabilität und vernachlässige die langfristige Positionierung, um sich selbst im Erfolg zu sonnen, bevor er in einigen Jahren vermutlich eh abgelöst wurde.

Es verwundert wenig, dass Triomphe nun anscheinend den Mut aufbringt, den Konzernchef öffentlich bloß zu stellen. Hudson, erst seit September 2019 im Amt, ist längst angezählt. Nicht wenige Franzosen würden fraglos lieber einen jungen Franzosen mit bald zwei Jahrzehnten Unternehmenszugehörigkeit wie Triomphe an der Spitze sehen als einen Briten. Zumal: Sanofi hat in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmahersteller GlaxoSmithKline einen weiteren Impfstoffkandidaten auf Basis alter und unterlegener Technologie in petto, an dem Hudson krampfhaft festzuhalten scheint.

Translate-Aktie ein "Strong Buy"

Immerhin gab Hudson unlängst auf einem Investoren-Event zu, dass Sanofi mit Anfragen rund um mRNA überhäuft werde. Wie auch immer sich ein möglicher Kampf hinter den Kulissen bei Sanofi entwickelt: Translate Bio ist ein mRNA-Player der Zukunft und Anleger können nach zwischenzeitlich mehr als +100% Kursgewinn für NBC-Mitglieder weiterhin höchst attraktive Einstiegskurse abgreifen. Die aktuell unter 30 USD handelnde Aktie dürfte im Zuge gesteigerter Aufmerksamkeit rund um die eigene Technologieplattform und umsatzbringender Meilensteine alsbald in Richtung 50 USD laufen.

Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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