Name | ISIN / WKN | Symbol | Heimatbörse | Volkswagen IR | Volkswagen News |
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Volkswagen | DE0007664039 / 766403 | VOW3 | Frankfurt (Xetra) | hier klicken | hier klicken |
Volkswagen - Profil
Die Volkswagen AG, auch gerne kurz einfach VW, ist der größte Automobilhersteller Europas und streitet sich mit der japanische Toyota Motor Corp. seit geraumer Zeit um den Titel größter Automobilhersteller der Welt. Volkswagen deckt mit seiner Geschäftstätigkeit die komplette Wertschöpfungskette der Automobilindustrie ab, von der Finanzierung über die Entwicklung und Vermarktung von Pkws und Nutzfahrzeugen (wie zum Beispiel Bussen oder Transportern) bis hin zum Carsharing oder Flottenmanagement.
Entstanden aus einem Projekt der Nazis...
Hervorgegangen ist die heutige Aktiengesellschaft dabei aus einem staatlichen Projekt der damaligen nationalsozialistischen Führung. So hatte Adolf Hitler bereits im März 1934 die Entwicklung eines Autos für breite Schichten der Bevölkerung gefordert. Dieser sollte sparsam im Verbrauch und für nahezu jedermann erschwinglich sein. Das Projekt wurde schließlich vom genialen Konstrukteur Ferdinand Porsche in Angriff genommen und realisiert. So kam es 1937 in Berlin zur Gründung der Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH.
Anfang 1938 wurde dann mit dem Bau des Vorwerkes Braunschweig begonnen, gefolgt vom Volkswagenwerk in Fallersleben, durch das später die Stadt Wolfsburg entstand. 1960 wurde die inzwischen zur Volkswagenwerk GmbH umbenannte und im Besitz des Landes Niedersachsens befindliche Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Börsengang erfolgte schließlich am 7. April 1961 zu damals 350 DM je Aktie. Diese gehört zudem seit Start des DAX am 1. Juli 1988 zum deutschen Auswahlindex (Gründungsmitglied).
Heutiger Konzern
Heute gehören zum Konzern zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern: Audi (Deutschland), Bentley (Großbritannien), Bugatti (Frankreich), Ducati (Italien), Lamborghini (Italien), MAN (Deutschland), Porsche (Deutschland), Scania (Schweden), SEAT (Spanien), ŠKODA (Tschechien) sowie Volkswagen/Volkswagen Nutzfahrzeuge (Deutschland). Das Nutzfahrzeuggeschäft wurde jedoch inzwischen weitestgehend in der Tochter TRATON gebündelt, die selbst börsennotiert ist.
Größter Aktionär von Volkswagen ist die ebenfalls selbst börsennotierte Porsche Automobil Holding SE, die sich im Besitz der Erben von Ferdinand Porsche, nämlich der Familien Piëch und Porsche befindet. 14,6% des Aktienkapitals hält das Emirat Katar (über die Qatar Holding LLC) sowie 11,8% das Land Niedersachsen, das jedoch aufgrund des „VW-Gesetz“ dennoch über eine sogenannte Sperrminorität verfügt. In den letzten Jahren fiel Volkswagen insbesondere durch den „Abgas-Skandal“ in Ungnade.
Dieser kostete den damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn seinen Job. Bereits einige Jahre zuvor konnte VW eine geplante Übernahme durch Porsche verhindern, was sich bis heute in der Aktionärsstruktur widerspiegelt. Nach dem Abgasskandal musste Matthias Müller als CEO die Scherben zusammenkehren, so dass der aktuelle CEO Herbert Diess mit seinen Visionen in Sachen Elektromobilität die Weichen für eine ebenso glanzvolle Zukunft wie Vergangenheit stellen konnte und kann.
Timeline
März 1934 – Reichskanzler Adolf Hitler fordert die Entwicklung eines Automobils für breite Schichten der Bevölkerung. Dieses soll nicht mehr als 1.000 Reichsmark kosten und verbrauchsarm sein. Während viele bezweifeln, dass sich das umsetzen lässt, macht sich der geniale Konstrukteur Ferdinand Porsche an die Arbeit und führt das Projekt zum Erfolg.
1937 – In Berlin kommt es zur Gründung der Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH, aus der später die Volkswagen AG hervorgehen wird.
1938 – Beginn des Baus des Vorwerkes Braunschweig gefolgt vom Bau des Volkswagenwerks in Fallersleben, durch das später die Stadt Wolfsburg entsteht.
1960 – Umwandlung der inzwischen zur Volkswagenwerk GmbH umbenannten und im Besitz des Landes Niedersachsens befindlichen Firma in eine Aktiengesellschaft
7.April 1961 – Börsengang der Volkswagenwerk AG mit einem Emissionspreis von 350 DM je Aktie. In den ersten Handelstagen steigt die Aktie bis auf über 750 DM.
Januar 1993 – Der Volkswagen-Konzern rutscht kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands und einem damit verbundenen kurzfristigen Wirtschaftsboom in eine Krise, so dass der Enkel von Ferdinand Porsche, Ferdinand Piëch die Führung übernimmt. Dieser holt 1993 José Ignacio López und sieben von dessen Mitarbeitern beim Konkurrenten General Motors (GM) zu VW nach Wolfsburg, wo dieser den neuen Vorstandsbereich „Produktionsoptimierung und Beschaffung“ übernimmt. Da General Motors beziehungsweise Opel Anzeige wegen „Betriebsspionage“ erstatten und den Fall auch nach dem RICO-Act auch in den USA vor Gericht bringen, kommt es zu einem handfesten Skandal.
2002 – Ferdinand Piëch übergibt die Führung des inzwischen wieder gut aufgestellten Konzerns an Bernd Pischetsrieder, den er zuvor von BMW zu VW geholt hat. Er selbst wechselt in den Aufsichtsrat, natürlich als dessen Vorsitzender. Auf Druck von Firmenpatriarch Piëch muss Pischetsrieder jedoch Ende 2006 gehen, sein Nachfolger wird Martin Winterkorn.
2007 – Martin Winterkorn muss zum Einstand gleich die Finanzkrise 2007-2009 überstehen. Er setzt stark auf den chinesischen Markt und feiert damit große Erfolge. Dadurch wird er mit einem Jahresgehalt von 17,5 Millionen Euro zum seinerzeit bestbezahlten CEO eines deutschen Unternehmens. Als jedoch 2015 der „Abgasskandal“ beginnt, geht Ferdinand Piëch „auf Distanz zu Martin Winterkorn“. Schließlich muss Martin Winterkorn kurze Zeit später seinen Hut nehmen und Matthias Müller die Scherben zusammenkehren.
2018 – Herbert Diess wird neuer CEO von Volkswagen. Diess gilt ein Fan von Elon Musk und verordnet dem VW-Konzern eine Elektromobilitätsoffensive. Zunächst sehen die Anleger an der Börse Volkswagen, trotz dieser Elektromobilitätsoffensive, noch skeptisch. Seit Anfang 2021 scheinen sie jedoch von der Strategie zunehmend überzeugt, sodass die Aktie bisher die DAX-Aktie mit der besten Performance im Jahr 2021 ist und selbst die Aktie von Tesla in den vergangenen Monaten abhängen konnte.