BioNTech: Winkt jetzt ein neues Allzeithoch?

Redaktion
31.03.21

Aktien von BioNTech (WKN: A2PSR2) werden nach der jüngsten Zahlenvorlage wieder verstärkt nachgefragt. Die Aussicht auf satte Milliardeneinnahmen im laufenden Jahr scheint das Sentiment zu beflügeln. Doch der wahre Kurstreiber liegt woanders.

Für die Papiere der Mainzer Pharmaforschers ging es im Nasdaq-Handel gestern um knapp +9% auf 104,44 USD aufwärts. Das vorläufige Allzeithoch war im Zuge der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes im Dezember bei 131 USD markiert worden. Dieses Niveau rückt nun wieder in den Fokus.

Starker Ausblick, neue Phantasie

Tatsächlich konnte BioNTech schon bei seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr positiv überraschen. Die 482 Millionen Euro Umsatz gegenüber 109 Millionen Euro im Vorjahr lagen über dem Analystenkonsens. Auch der Gewinn nach Steuern von 15,2 Millionen Euro überraschte positiv. 2019 musste BioNTech noch 180 Millionen Euro Verlust verbuchen.

Wie immer interessiert sich die Börse für Vergangenes nur am Rande, entscheidend ist der Ausblick. Und auch hier kann das Unternehmen die Erwartungen mehr als erfüllen: Die Produktionskapazität für den Corona-Impfstoff soll bis Jahresende auf 2,5 Milliarden Dosen ausgeweitet werden. Für 2021 wird ein Umsatz nahe 10 Milliarden Euro erwartet.

Die Befürchtungen des Markes, die Erlöse könnten in den Folgejahren wieder rasant einbrechen, wurden gedämpft. Laut CEO Ugur Sahin werde die Welt voraussichtlich noch ein ganzes Jahrzehnt mit Corona beschäftigt sein. Die existierenden und aufkommenden Virus-Varianten machen ständige Impfstoffanpassungen nötig. Diese sind – da sind sich Experten einig – vor allem mit mRNA-Technologie zu adressieren. Dass die Schutzwirkung des Impfstoffes gemäß bisherigen Erkenntnissen nach etwa sechs Monaten an Kraft verliert, spricht zudem für regelmäßige Auffrischungen.

Aktie mit Rückenwind

Dem Unternehmen und seiner Aktie schadet das nicht. Mit aktuell gut 25 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung ist auf Basis der langfristigen Einnahmen aus dem Corona-Geschäft noch genug Luft nach oben, zumal BioNTech davon ausgeht, in den nächsten fünf Jahren erste innovative Krebsmittel auf den Markt bringen zu können.

BioNTech-Partner Pfizer ließ derweil verlauten, eigene mRNA-Kompetenz aufbauen und hierfür ein Team von 50 Experten akquirieren zu wollen. Die Technologie habe „dramatisches Potenzial“, so CEO Albert Bourla. Firmen wie BioNTech, Moderna, CureVac oder Translate Bio sind "Big Pharma" um mehr als ein Jahrzehnt voraus. Zumindest eines der Unternehmen steht aus unserer Sicht vor einer spektakulären Übernahme.

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