Rivian: Jeff Bezos' nächstes Meisterstück?!
Wie kürzlich bekannt wurde, hat der US-Elektrotruck-Hersteller Rivian seine Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. Demnach wird beim IPO eine Bewertung zwischen 70 und 80 Milliarden US$ angestrebt. Das scheint ambitioniert, auch wenn vieles für das Unternehmen spricht.
Rivian mit Hauptsitz in Plymouth (Michigan) ist ein US-amerikanischer Hersteller von Elektrotrucks, der 2009 von Robert „RJ“ Scaringe gegründet wurde. Mit dem R1T Pickup sowie dem R1S SUV hat man bereits zwei vollelektrische Fahrzeuge vorgestellt, wobei die geplante Auslieferung an Kunden mehrfach verschoben werden musste. Die Besonderheit bei den vorgestellten Fahrzeugen ist, dass hier jedes Rad über einen separaten Motor verfügt, was große Anhängelasten ermöglicht.
Großinvestoren an Bord
Bei Rivian haben sich vorbörslich bereits mehrere namhafte Großinvestoren wie BlackRock, Soros Fund Management oder Amazon.com und Ford eingekauft. Zudem ist Amazon.com ein großer Kunde von Rivian. Der Konzern hat nämlich bereits 2019 die Bestellung von sage und schreibe 100.000 elektrischen Lieferfahrzeugen bei Rivian angekündigt, die zwischen 2021 und 2030 ausgeliefert werden sollen.
So möchte Jeff Bezos sein Ziel, bis 2024 80% und bis 2030 100% des Energiebedarfs (auch für die Auslieferung aus regenerativen Quellen) zu decken, erreichen. Neben einer großen Investition haben Amazon.com und Rivian gemeinsam entsprechende Lieferfahrzeuge entwickelt, wobei man die Funktionalität und Sicherheit bei der Paketzustellung berücksichtigte.
Natürlich setzt man dabei auf die Amazon eigene Sprachsteuerung Alexa. Ferner hat die Ford-Tochter Lincoln Ende des Jahres 2019 angekündigt, einen SUV auf Basis der Rivian-Technologie bis 2022 auf den Markt bringen zu wollen. Somit kann man ausschließen, dass Rivian eine Art zweite Nikola wird.
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Bezos gegen Musk – und am Ende freut sich NIO?!
Vielleicht auch durch den Druck von Rivian hat Tesla unter Führung von Elon Musk schon vor einiger Zeit einen eigenen Cybertruck angekündigt. Allerdings scheint hier die Entwicklung doch etwas schleppender zu laufen als gedacht. Dagegen nutzte Jeff Bezos seinen Ausflug ins Weltall kürzlich für einen PR-Coup für Rivian, in dem er sich und seine Crew mit einem solchen Fahrzeug zur Startrampe bringen ließ.
Während sich die beiden Milliardäre Bezos und Musk somit nicht nur einen erbitterten Streit ums Weltall liefern, halten sich andere Elektroautobauer bewusst aus dem Markt für Elektrotrucks heraus. Rivian konzentriert sich dagegen nur darauf, Tesla möchte alles anbieten. Insofern könnte die defensivere Strategie von Tesla-Herausforderern wie der chinesischen NIO am Ende aufgehen.
Zu Kursen unter 35 US$ würde ich NIO daher als Kaufkandidaten sehen, wohingegen ich Nikola weiter strikt meiden würde. Bei Rivian ist mir die Bewertung zu hoch, so dass ich hier nach dem IPO auch erst einmal abwarten würde. Auch wenn es schwerfallen mag, die Euphorie, die nach einem erfolgreichen IPO kurzfristig aufkommen könnte, zu ignorieren.
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