BVB-Aktie: Kapitalerhöhung vergrault Anleger
Lange Gesichter bei Aktionären von Borussia Dortmund (WKN: 549309): Der Verein vergrätzt Anlegerinnen und Anleger mit einer Kapitalerhöhung. Knapp 18,4 Millionen neue Anteile werden ausgegeben. Ärgerlich ist vor allem der Ausgabepreis von 4,70 €, der weit unter dem Vortagesschlusskurs von 6,10 € liegt. Die BVB-Aktie bricht um in der Spitze fast -14% auf unter 5,40 € ein.
Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. Aktuell belegt der BVB in der Bundesliga nach vier Spielen Rang 3.
Corona-Krise hinterlässt offenbar sehr tiefe Spuren
Wir hatten kürzlich noch ein Investment in die BVB-Aktie aus grundsätzlichen Erwägungen skeptisch beurteilt und fühlen uns nunmehr bestätigt. Allerdings hatte nichts auf eine Kapitalmaßnahme in dieser Größenordnung hingedeutet. Offenbar hat die Corona-Krise mit der monatelangen Spielpause und damit verbundenen weggebrochenen Einnahmen doch tiefere Spuren hinterlassen, als allgemein angenommen.
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Der BVB erwartet laut Mitteilung aus der Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös in Höhe von etwa 86,5 Millionen €. Das Bezugsverhältnis wird auf 5:1 festgesetzt, sprich, wer bereits fünf Aktien hält, kann eine neue ordern. Bedient werden auch Kommanditaktionäre und Investoren. So heißt es in der Mitteilung:
Insgesamt hat die Gesellschaft verbindliche Festbezugs- bzw. Verpflichtungsvereinbarungen für bis zu 2.498.360 neue Aktien erhalten, auf die Bruttoemissionserlöse in Höhe von bis zu ca. 11,7 Millionen € entfallen.
Investitionen in die Mannschaft
Der Verein will das Geld nach eigenen Angaben einerseits zur „Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten“ verwenden. Auf der anderen Seite soll es „als Ausgleich für etwaige Verluste“ dienen, die sich noch aus der Corona-Krise ergeben könnten.
Bemerkenswert ist der Satz, dass die Mittel zum Teil auch für „Investitionen in die Lizenzspielermannschaft“ eingeplant werden. Das kann man durchaus als ein klares Zeichen an die Fans und die Konkurrenz werten, dass die Borussia dem scheinbar übermächtigen FC Bayern Paroli bieten will. Möglicherweise hat der Verein vor, Sturmtank Erling Haaland langfristig an sich zu binden.
Sportlich läuft es aktuell
Sportlich läuft es diese Saison bislang gut für die Westfalen: Platz 3 nach vier Spielen hinter Wolfsburg und den Bayern. In der vergangenen Saison hatten die Schwarz-Gelben noch den DFB-Pokal errungen.
Aktionäre hatten in der Vergangenheit allerdings wenig Spaß mit dem BVB. Als der Verein im Oktober 2000 an die Börse ging, betrug der Ausgabepreis 11 € pro Aktie. Seitdem steht also ein Kursverlust von beinahe -50% zu Buche. Mitte August hatte der Kurs bei 6,87 € noch sein 52-Wochen-Hoch erreicht.
Finanziell stand im Geschäftsjahr 2020/21 ein Verlust von 72,8 Millionen € zu Buche (Vorjahr: -44 Millionen €).
Meine Empfehlung: Seitenlinie
Kürzlich hatte ich noch geschrieben, dass ich als Anhänger des BVB nur spekulativ und aus Verbundenheit zum Verein möglicherweise investieren, aber auf keinen Fall mehr als 5,50 € für das Papier zahlen würde. Das ist nach der Kapitalmaßnahme natürlich hinfällig.
Aktuell schaue ich mir das Ganze von der Seitenlinie an. Es ist zu befürchten, dass der Kurs den Ausgabepreis der neuen Aktien von 4,70 € ansteuert.
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