Lufthansa-Aktie: Ebnet frisches Geld den Weg aus der Krise?
Die Deutsche Lufthansa (WKN: 823212) bittet Aktionäre zur Kasse, um wieder unabhängig vom Staat zu werden. Der Konzern gibt neue Aktien im Wert von 2,1 Milliarden € aus, um die Staatshilfen zurückzuzahlen, mit denen der Bund den Kranich während der Corona-Krise vor dem Aus bewahrt hatte. Der Bezugspreis von 3,58 € für jedes neue Papier liegt weit unterm Xetra-Schlusskurs von 8,21 € am Freitag. Dennoch reagiert die Aktie heute positiv und legt aktuell um +3% zu.
Die Lufthansa ist ein Airline-Verbund, in dem Lang- und Kurzstrecken absolviert werden. Unter dem Kranich-Dach finden sich Air Swiss, Austrian Airlines oder Eurowings. Zudem betreibt der Konzern mit Lufthansa Cargo eine Frachtfluggesellschaft.
Staatshilfen über 9 Milliarden €
Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten der Lufthansa im vergangenen Jahr aus der Patsche geholfen und ihr insgesamt 9 Milliarden € Finanzhilfen zugesagt. Deutschland, Heimatland der Airline, stieg zudem über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) als Anteilseigner mit 20 Prozent bei der Lufthansa ein. Der Konzern hat bisher von den Stillen Einlagen rund 2,5 Milliarden € in Anspruch genommen.
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Banken garantieren Kapitalmaßnahme
Nach Angaben des Luftfahrtunternehmens haben 14 Banken bei der Kapitalmaßnahme ihre Unterstützung zugesagt, garantieren sie also. Außerdem haben mehrere Investmentfonds des US-Konzerns Blackrock sich verpflichtet, Bezugsrechte in einem Umfang von 300 Millionen € auszuüben.
Um die Rückzahlung der Staatshilfen zu vollziehen, bekommen Aktionäre vom 22. September bis zum 5. Oktober die Möglichkeit, für jede Aktie eine neue zum Bezugspreis von 3,58 € zu erhalten.
WSF will Verwässerung vermeiden
Auch der WSF, der zuletzt Aktien aus seinem 20-Prozent-Anteil verkauft hatte, wird sich wohl laut Handelsblatt neue Papiere aus der Kapitalmaßnahme sichern, um eine Verwässerung zu vermeiden.
Insgesamt leider die Airline weiterhin unter Corona-Restriktionen. Sie wartet vor allem auf eine Erholung bei Geschäftsreisen und bei Fernstrecken, vor allem nach Nordamerika, wo die Grenzen für Europäer geschlossen bleiben.
Wir bleiben skeptisch
Wir hatten uns daher zuletzt skeptisch in Bezug auf das Papier gezeigt und bleiben dies auch. Die Marktkapitalisierung beträgt bei einem Kurs von 8,40 € rund 4,9 Milliarden €. Das ist mehr als ausreichend angesichts der weiterhin angespannten Finanzlage.
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