Tesla, VW, BMW: E-Autos geht das Nickel aus

Das Nickelangebot ist schlagartig knapper als gedacht und bringt E-Autohersteller wie Tesla (WKN: A1CX3T) in Bedrängnis. So stieg der Nickelpreis an der Londoner Metallbörse LME jüngst auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Die wenigen starken Nickel-Player wie Vale (WKN: 897136), Norilsk Nickel (WKN: A140M9), Aneka Tambang (WKN: A0MW2K) und BHP (WKN: 863578) dürfen sich bei anhaltendem Trend auf kräftige Gewinne freuen.

Als eines der wichtigsten Industriemetalle ist die Nachfrage nach Nickel vor allem im Zuge der Energiewende besonders gefragt. Nickel wird in erster Linie für die Herstellung von Edelstahl verwendet.

Als wichtiger Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien in der wachsenden Elektroautomobilindustrie  steigt die Nachfrage rasant an.

Die neuesten Entwicklungen mit den einhergehenden Preisschüben an der LME werfen die Befürchtung auf, ob das Angebot die weltweit robuste Nachfrage decken kann.

Die Nickel-Futures stiegen in dieser Woche knapp über 21.000 US-Dollar pro Tonne und übertrafen damit den höchsten Stand seit Mai 2014.

Nickel wird schlicht und ergreifend durch erschöpfte Erzvorkommen immer teurer, weil kaum jemand in Exploration investiert.

Rystad Energy erwartet ein Defizit bei der Nickelversorgung

Für das laufende Jahr wird eine globale Nickelnachfrage von rund 2,5 Millionen Tonnen erwartet.

Laut Rystad Energy könnte die Nachfrage bis zum Jahr 2024 auf etwa 3,4 Millionen Tonnen ansteigen. Das Angebot der Minen im Jahr 2024 könnte mit 3,2 Millionen Tonnen allerdings unter der Nachfrage liegen.

Dies ist ein Anstieg um 25% gegenüber der derzeitigen Nachfrage, ohne dass die Produktionskapazitäten zur Deckung dieser plötzlichen Nachfragesteigerung existieren.

Bislang wurde das Gros des Nickelangebots in Industrien wie der Edelstahlproduktion verwendet. So entfielen im vergangenen Jahr rund 70% der Nachfrage auf die Edelstahlindustrie und etwas weniger als 10% auf die Automobil- bzw. Batterieindustrie.

Doch die Nachfrage im Batteriesektor könnte künftig explodieren und bis 2030 mehr als eine Million Tonnen Nickel benötigen. Dies entspräche etwa einer Vervierfachung des aktuellen Sektor-Bedarfs.

Tiefschlaf in den Vorstandsetagen der Automobilkonzerne

In den Vorstandsetagen der großen deutschen Automobilkonzerne sieht man mögliche Versorgungsengpässe bei den nötigen Rohstoffen bisher weiterhin gelassen.

Bei wichtigen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Nickel seien vorerst keine Lieferprobleme absehbar, hieß es jüngst von BMW. Und der Wolfsburger Volkswagen-Konzern, der bisher erfolgreichste E-Autohersteller, erwägt notfalls sogar unter die Bergleute zu gehen, sollten die Preise weiter steigen.

Die Weitsicht der heutigen Industriekapitäne ist jedoch allenfalls als dürftig zu bezeichnen, schließlich haben sie auch die wesentlich leichter vorhersehbaren Lieferengpässe im Zuge der Pandemie und den Chipmangel nicht erkannt, und dabei handelt es sich lediglich um einen Flaschenhals bei der Produktion und dem Transport.

Tesla als Vorreiter bei Elektroautos bereitet sich energischer auf kommende Engpässe beim Nickel vor und hat darum erste Kontakte zu indonesischen Behörden geknüpft, um sich dort zu versorgen.

Der dort ansässige Bergbaukonzern Aneka Tambang, der Nickel, Gold, Silber, Bauxit und Kohle abbaut, dürfte sich darum schon die Hände reiben.

Elon Musk hatte Anfang des Jahres eine Partnerschaft mit dem großen Bergbauunternehmen BHP angekündigt, um die Versorgung sicherzustellen.

Angebotsverknappung durch Vale und Norilsk Nickel

Der brasilianische Eisenerz- und Nickelproduzent Vale senkte jüngst seine Produktionsprognose für das fortlaufende Jahr infolge eines Streiks in seiner Sudbury Mine in Kanada.

Im dritten Quartal hat der Konzern 30.200 Tonnen Nickel produziert und damit 22% weniger als im Vorjahresquartal.

Auch die brasilianische Onca Puma-Nickelmine von Vale musste zuletzt den Betrieb einstellen, nachdem der brasilianische Bundesstaat Pará eine gerichtliche Verfügung zur Aussetzung erwirkt hatte.

Die Nickelproduktion von Vale wird in diesem Jahr voraussichtlich 165.000 bis 170.000 Tonnen erreichen und damit unter der vorherigen Prognose von 200.000 Tonnen liegen.

Konzerngigant Norilsk Nickel, der neben Nickel auch noch im großen Stil Palladium produziert, meldete im dritten Quartal ebenfalls einen Produktionsrückgang.

Die Nickelproduktion sank in den ersten drei Quartalen um 23% auf 129.858 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Produktionsrückgang ist auf vorübergehende Betriebseinstellungen sowie Reparaturarbeiten nach einer Überflutung zurückzuführen.

Künftige Engpässe programmiert

Mit der weiteren Erholung der globalen Wirtschaft wächst auch die Nickelnachfrage vom Hauptabnehmer – der Edelstahlindustrie. Diese konkurriert nun mit der Automobilindustrie um das Nickelangebot.

Solange die Nickel-lastige Lithium-Ionen-Batterie im Automobilsektor nicht großflächig ersetzt wird, kann von einer steigenden Nachfrage ausgegangen werden.

Des Weiteren könnten sich die vorübergehenden Produktionsrückgänge sowie anhaltende logistische Probleme explosiv auf den Nickelpreis auswirken.

Die alternativen Energieexperten bei BloombergNEF gehen davon aus, dass der Nickelpreis weiterhin über 18.000 US$ pro Tonne liegen wird. Damit ist das Metall jedoch noch weit von seinem historischen Allzeithoch entfernt, das bei knapp 50.000 US$ pro Tonne liegt.

Sollte sich im Nickelmarkt über die kommenden Jahre ein Engpass anbahnen, sind Preise von über 50.000 US$ pro Tonne kein Problem mehr, vor allem für die höherwertigen Qualitäten aus reinen Nickelvorkommen anstelle der Lateritvorkommen, dem Nickel-Roheisen, wie es oft in Asien gewonnen wird.

Die Produzenten profitieren schon heute kräftig von den steigenden Preisen und sind noch immer moderat bewertet.

Vale, das den überwiegenden Anteil seines Umsatzes mit Eisenerz einfährt und plant, sein Kupfer- und Nickelgeschäft deutlich auszubauen,  wird im kommenden Jahr mit einem KGV von 3,6 bewertet. Analysten erwarten dazu eine Dividendenrendite von rund 9,3%.

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PLUS-Leser profitieren von explosiven Nickelpreisen

In Voraussicht steigender Nickelpreise habe ich Lesern meines PLUS-Premiumbriefs letztes Jahr zum Einstieg beim kaum bekannten indonesischen Nickel-Produzenten Aneka Tambang zu umgerechnet 0,04 € pro Aktie geraten. Heute notiert die Aktie bei 0,14 € und damit +254% über unserem Kaufkurs. In der Spitze wurde die Aktie Anfang 2021 mit 0,21 € sogar +425% über unserem Einstiegsniveau im Herbst 2020 gehandelt.

Mittlerweile wurde die Aktie nach einem Teilverkauf längst als „Gratis-Position“ verbucht. Anleger profitieren also weiterhin risikolos von Kursanstiegen, denn sie haben ihren Einsatz längst gesichert, um in die nächsten Renditebringer zu investieren.

Solche Renditen sind kein Zufall, sondern das Resultat von vorausschauenden strategischen Überlegungen und handfesten Entscheidungen.

Damit Sie solche Anlageentscheidungen in Zukunft fundiert und mit dem nötigen Hintergrundwissen auf Basis meiner mehr als 25 Jahre Erfahrung an den Weltbörsen treffen können, rate ich Ihnen zum Abschluss eines Abos.

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