Apple-Aktie: Mehr Schatten als Licht, aber...
Gestern Abend kam es wohl zum Höhepunkt der US-Berichtssaison für das dritte Quartal. Denn mit Amazon.com und Apple (WKN: 865985) legten die letzten beiden Schwergewichte aus dem Technologiesektor ihre aktuellen Quartalszahlen vor. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Apple, für die es allerdings schon das vierte Fiskalquartal und damit das Geschäftsjahresende war.
Apple ist ein 1979 von Steve „The Wizard Of Woz” Wozniak, Steve Jobs und Ron Wayne gegründetes Unternehmen und zählte zu den ersten Herstellern von Personal Computern. Heute entwickelt der von Tim Cook geführte Konzern Hardware inklusive dazugehöriger Software wie das iPhone oder das iPad. Erklärtes Ziel der Unternehmensführung ist es, den Konzern unabhängiger vom oftmals zyklischen Hardware-Business zu machen, was bisher jedoch nur schleppend gelingt.
Vorgelegte Quartalszahlen nicht überragend, Ausblick zu vage
Werfen wir, bevor wir zur Einschätzung der Aktie kommen, daher erst einmal einen Blick auf das gestern Abend vorgelegte Zahlenwerk. Demnach erzielte der i-Konzern aus dem kalifornischen Cupertino einen Quartalsumsatz in Höhe von 83,4 Milliarden US$ sowie einen Gewinn je Aktie von 1,24 US$. Die Analysten hatten in der Top Line jedoch mit rund 85 Milliarden US$ gerechnet. Doch die Quartalszahlen selbst sind immer nur das eine.
Mindestens ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist der Ausblick des Managements. Und hier enttäuschte Tim Cook seine Anteilseigner ein wenig. Denn zwar stellt das Management für das laufende Weihnachtsquartal einen neuen Rekordumsatz in Aussicht. Aufgrund von Lieferengpässen, insbesondere bei Computerchips, verweigert man jedoch eine genauere Prognose. Der bisherige Umsatzrekord aus dem Vorjahr liegt bei knapp 111,5 Milliarden US$.
Aktie historisch eher hoch bewertet
Insofern würde man auch mit 112 Milliarden US$ schon die Zielvorgabe erreichen, was für Apple wenig ambitioniert ist. Denn immerhin konnte der Konzern im zuletzt zu Ende gegangenen Geschäftsjahr (dies endet bei Apple stets per Ende September) seinen Jahresumsatz um mehr als ein Drittel und den Gewinn je Aktie sogar um fast +60% steigern, wobei hier das Aktienrückkaufprogramm hilft.
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Für das nun laufende Geschäftsjahr dürfte sich daher das Umsatz- und Gewinnwachstum deutlich abschwächen. Die Aktie aber wurde in Vorfreude auf die Quartalszahlen zuletzt massiv hochgekauft, so dass sie derzeit ein KGV von knapp 24 aufweist. In der Vergangenheit waren Anleger bei stärkerem Wachstum zum Teil nur bereit, KGVs von etwa 12 zu akzeptieren. Okay, das war meines Erachtens auch etwas zu wenig.
Dank TINA eine Halteposition
Allerdings zeigt dies auch, dass es bei Apple zuletzt eine klare Divergenz zwischen der fundamentalen Entwicklung sowie der Aktienkursentwicklung gab, die nun korrigiert werden muss. Entweder indem der Aktienkurs stagniert, sodass die Gesellschaft in den nächsten zwei, drei Jahren in ihre Bewertung hineinwächst. Oder, was wahrscheinlicher ist, durch kurzfristig fallende Kurse.
Dennoch: Da es derzeit nur wenig Alternativen zu Aktien gibt („There Is No Alternative!“, kurz: TINA) und Apple weiterhin zu den führenden (Technologie-)Konzernen auf der Welt gehört, würde ich die Aktie nicht verkaufen. Aber eben auch nicht sofort kaufen. Sondern erst einmal nur halten!
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