PayPal: Deal mit Amazon weckt Hoffnungen

Der Bezahldienstleister PayPal (WKN: A14R7U) hat im dritten Quartal mehr Gewinn eingefahren als erwartet, die Erlöse gesteigert und mehr Kunden gewonnen. Nachbörslich legt die Aktie in den USA zunächst zu, fällt dann aber um -5% auf unter 218 US$. Was ist da los?

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PayPal, was übersetzt soviel wie „Bezahlfreund“ heißt, ist Betreiber eines Online-Bezahldienstes, der etwa beim Einkaufen im Internet genutzt werden kann. Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien hat weltweit rund 416 Millionen aktive Accounts in über 200 Märkten, wobei Zahlungen in mehr als 100 Währungen abgewickelt werden.

Quartalserlöse klettern auf 6,18 Milliarden US$

Im abgelaufenen dritten Quartal hat PayPal laut der gestern vorgelegten Zahlen einen Gewinn von 1,1 Milliarden US$ oder 1,11 US$ pro Aktie erzielt, ein Plus von 4%. Die Erwartungen der Analysten wurden damit geschlagen, sie beliefen sich nur auf 1,07 US$ je Aktie. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um 13% auf 6,18 Milliarden US$.

CEO Dan Schulman zeigt sich mit den Zahlen zufrieden:

Unser Ergebnis für das dritte Quartal zeigt ein solides Wachstum auf der Grundlage eines Rekordjahres.

Zahl der Kunden und Transaktionen wächst

Interessant ist auch, dass der Bezahldienstleister weiter Kunden hinzugewinnt. So ist die Zahl der aktiven Nutzer um 15% auf 416 Millionen gestiegen. Auch das Volumen der abgewickelten Transaktionen hat kräftig um 22% auf 4,9 Milliarden zugelegt.

Schwacher Ausblick trübt das Bild

Alles gut also bei PayPal? Nicht ganz. Warum die Reaktionen auf die Quartalszahlen verhalten ausfallen, lässt sich leicht erklären: Der Fintech-Konzern schraubt wegen der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage im Ausblick die Erwartungen für das Geschäftsjahr zurück. Die Gesamterlöse sollen sich auf 25,3 bis 25,4 Milliarden US$ belaufen, Wall-Street-Analysten hatten hier etwas mehr kalkuliert.

CEO Dan Schulman zeigt sich begeistert

Was Hoffnungen weckt und die Aktie beflügeln könnte, ist ein Deal mit Amazon.com. Mehr als 80 Millionen US-Nutzer der Bezahl-App Venmo können diese ab dem kommenden Jahr direkt zum Bezahlen bei Amazon verwenden.

CEO Dan Schulman kommentiert:

Wir sind begeistert, dass wir uns mit Amazon zusammentun, um Kunden in den USA zu ermöglichen, mit Venmo an der Kasse zu bezahlen.

Steigende Umsätze und Gewinne, wachsende Kundenzahl, frischer Deal: PayPal ist meiner Meinung nach für die Zukunft gut aufgestellt. Die Bewertung von aktuell rund 270 Milliarden US$ ist schon recht stramm, allerdings können langfristig orientierte Anleger hier relativ entspannt an Bord bleiben.

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